FINANZMARKTKALENDER -- NÄCHSTE WOCHE

US-Banken eröffnen Quartalssaison

Terminkalender der Wall Street liest sich wie das Who's who der Finanzbranche - Fokus auf Goldman

US-Banken eröffnen Quartalssaison

Von Anna Sleegers, FrankfurtWie lange kann das noch gut gehen? Nachdem sich die US-Großbanken, abgesehen von einzelnen Ausrutschern, von Quartal zu Quartal immer wieder selbst oder zumindest gegenseitig übertroffen haben, gehen nicht wenige Beobachter davon aus, dass der Höhenflug der US-Banken seinen Zenit bald überschreiten wird. Zugleich arbeiten die US-Behörden beharrlich daran, die während und nach der Finanzkrise beschlossene Regulierung Stück für Stück wieder zurückzudrehen, was es der US-Branche zumindest auf kurze Sicht erheblich leichter als ihren europäischen Wettbewerbern macht, Gewinne zu erwirtschaften.In der kommenden Woche werden die Ergebnisse der großen Wall-Street-Banken zeigen, ob das Schlussquartal stark genug war, um 2019 als neues Rekordjahr für die US-Finanzbranche in die Geschichte eingehen zu lassen. Den Reigen der Quartalsveröffentlichungen eröffnen am Dienstag die Citigroup und J.P. Morgan Chase. Der Citigroup trauen die Analysten Quartalserlöse von 17,96 Mrd. Dollar zu, wie das Finanzportal “Market Realist” schreibt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum würde das einem Plus von fast 5 % entsprechen. Der Gewinn pro Aktie könnte demnach sogar um 15,5 % auf 1,86 Dollar wachsen – Wachstumsraten, von denen hiesige Banken nur träumen.Auch bei J.P. Morgan Chase rechnet der Markt mit einem weiteren starken Quartal. Laut Konsensschätzung erwarten die Analysten der großen Researchhäuser im Schnitt einen Gewinn pro Aktie von 2,34 Dollar. Das würde gegenüber dem unter den Erwartungen liegenden Vorjahresquartal einem Plus von satten 18 % entsprechen. Vieles spricht dafür, dass sich der finanzielle Kraftakt, für den sich die Großbank 2017 mit einem IT-Budget von 9,5 Mrd. Dollar entschieden hat, auszahlt.Am Mittwoch folgen die Quartalszahlen von Bank of America, Goldman Sachs, Bancorp und des Vermögensverwalters BlackRock. Der Bank of America trauen die Analysten nach Daten des US-Finanzportals CNN Business einen Gewinn pro Aktie von 68 Cent zu, was ein leichter Rückgang von den im Schlussquartal des Vorjahres erzielten 70 Cent wäre. Allerdings hat es bei der Bank of America schon fast Tradition, dass die Konsensschätzungen übertroffen werden. In den vergangenen fünf Quartalen fielen die Zahlen stets etwas besser aus als erwartet, was auf eine vorsichtige Investor-Relations-Arbeit hindeutet.Mit Spannung erwartet wird der Bericht von Goldman Sachs. Dank einer Neuordnung der Segmente wird das Institut erstmals Einblick in sein Konsumentengeschäft gewähren. Damit kommt Goldman der Forderung von Investoren nach mehr Transparenz und Vergleichbarkeit mit den angestammten Universalbanken wie J.P. Morgan Chase nach, zu denen Goldman-Chef David M. Solomon aufschließen will.Am Donnerstag werden Morgan Stanley, BNY Mellon und der Broker Charles Schwab berichten. Analysten trauen Morgan Stanley laut CNN im Schnitt einen Gewinn von 1,03 Dollar zu, was im Vorjahresvergleich einem Sprung von mehr als 40 % entspräche. Das Institut trimmt sich allerdings auch konsequent auf Effizienz, wie der trotz eines starken dritten Quartalsgewinns angekündigte Abbau von rund 1 500 Stellen verdeutlicht. Die Berichtswoche abschließen werden am Freitag die State Street Bank und die Suntrust Bank.