Wohnen zieht Bilanz vor
Dienstag, 10.11.:Der feindliche Übernahmeversuch durch Deutschlands größten Vermieter Vonovia wirbelt bei der Nummer 2 auf dem hiesigen Wohnungsmarkt alles durcheinander. Eigentlich wollte die Deutsche Wohnen ihre Neunmonatszahlen erst am kommenden Freitag vorlegen. Doch da der Konkurrent schon am Dienstag in der Woche zuvor seine (guten) Quartalszahlen bekannt gegeben hatte und anschließend – wie das so üblich ist – auf Roadshow zu seinen Investoren aufgebrochen war, wollten ihm die Berliner das Feld nicht wochenlang allein überlassen. Also zogen sie kurzerhand die Präsentation ihrer eigenen Quartalszahlen vor, um den Investoren – die häufig die gleichen sind wie bei Vonovia – ihre eigene Sicht der Dinge darzulegen. Großartig Neues dürften diese dabei nicht zu hören bekommen. Angesichts der in Ballungsräumen immer knapper werdenden Wohnungen steigen die Mieten ungebremst und die Leerstände sinken – soweit dies im Hotspot Berlin, dem Kernmarkt der Wohnen, überhaupt noch möglich ist. Wohnungsvermieter können derzeit eigentlich nichts falsch machen. Viel spannender als die Bilanz wird am Dienstag sein, die Verteidigungslinie des Vorstands gegen die “total unrealistische” Vonovia-Offerte zu hören. Selbst habe man viel wertsteigerndere Übernahmeprojekte von nahezu 2 Mrd. Euro in der Pipeline – ob es dazu Neues gibt?ge