Märkte am Morgen

Airbus und Merck unter Druck

Schwache Vorgaben von der US-Technologiebörse Nasdaq, zudem zwei überraschende Negativnachrichten von Unternehmensseite: Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich schwächer. Airbus und Merck führen die Verlierer an.

Airbus und Merck unter Druck

Der Dax fiel im frühen Handel um 1,0% auf 18.144 Punkte. Der MDax gab um 0,4% auf 25.596 Punkte nach. Im Euro Stoxx 50 ging es um 0,6% abwärts auf 4.920 Zähler.

Mit einem Abschlag von 9,4% lagen die Aktien von Merck am Dax-Ende. Der Darmstädter Pharmakonzern musste zwei Studien für sein noch nicht zugelassenes Krebsmedikament Xevinapant abbrechen. Ein Händler sagte, es seien zwar schwache Ergebnisse bei dem Medikament erwartet worden, aber ein Abbruch in diesem Entwicklungsstadium komme überraschend.

Peter Verdult, Analyst der Citigroup, bezeichnete das in einem Kommentar als eine „bittere Pille“ für Merck. Sein Optimismus für das Mittel gegen Tumore im Hals/Kopf-Bereich habe sich nicht bestätigt. Er hatte mit einem Umsatzpotenzial von 1,4 Mrd. Euro über dem Konsens (1,1 Mrd. Euro) gelegen. Die theoretische Kursbelastung betrage 6% für die Merck-Aktie, der Markt dürfte aber heftiger reagieren, so Verdult.

Airbus steckt deutlich zurück

Auf dem falschen Fuß erwischte auch Airbus die Investoren und Analysten. Der weltgrößte Flugzeugbauer senkte wegen einer Abschreibung in der Raumfahrtsparte und anhaltenden Problemen in der Lieferkette im Flugzeugbau seine Jahresziele. Der bereinigte Gewinn vor Steuern und Zinsen dürfte im laufenden Jahr nun nur noch bei etwa 5,5 Mrd. Euro liegen, teilte das Unternehmen mit. Zuvor hatte das Ziel bei 6,5 bis 7,0 Mrd. Euro gelegen. Zudem rechnet Airbus nicht mehr damit, 2024 sein Auslieferungsziel von rund 800 Verkehrsflugzeugen zu erreichen. Hier senkte das Management die Erwartung auf rund 770 Maschinen.

Die Analysten der UBS reagierten mit einer Anpassung des Kursziels auf die Neuigkeiten. Sie sehen den fairen Wert der Airbus-Aktie nun bei 151 Euro. Das Anlageurteil lautet weiterhin „Neutral“. Die Airbus-Aktie notierte 8,8% tiefer bei 135,66 Euro.

US-Techwerte geben nach

Die US-Börsen fanden am Montag keine gemeinsame Richtung. Der Dow Jones Industrial stieg um 0,7% auf 39.411 Punkte und erreichte damit ein Monatshoch. Der technologielastige Nasdaq Composite gab dagegen 1,1% auf 17.496 Zähler ab. Anleger trennten sich erneut von Aktien des KI-Vorreiters Nvidia und anderen Chip-Werten. Händler sprachen von Umschichtungen zu Aktien, die dem Markt hinterherhinkten.

Nvidia-Aktien büßten erneut knapp 7% ein, weil Anleger nach der vorangegangenen Rally Kasse machten. In den vergangenen Tagen weiteten sich die Kursverluste damit auf 11% aus, nachdem der Chiphersteller seit Jahresbeginn rund 160% zugelegt hatte. „Es besteht eine gute Chance, dass wir in den kommenden Tagen und Wochen weitere Gewinnmitnahmen sehen werden“, sagte Michael O’Rourke, Stratege bei Jones Trading.

Rendite und Euro stabil

Deutsche Bundesanleihen sind am Dienstag ohne größere Kursbewegung in den Handel gestartet. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future lag am Morgen stabil bei 132,52 Punkten. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen betrug wenig verändert 2,40%.

Im Tagesverlauf dürften Marktteilnehmer vor allem US-amerikanische Konjunkturzahlen in den Blick nehmen. Erwartet werden Daten vom Immobilienmarkt und zum Verbrauchervertrauen. Ansonsten bleibt der Datenkalender weitgehend leer. Aus den Reihen der Notenbanken äußern sich einige Redner, darunter am Abend Bundesbank-Präsident Joachim Nagel.

Der Euro hält sich über der Marke von 1,07 Dollar. Im frühen Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,0740 Dollar und damit etwas mehr als am Vorabend.