Aktie von SMA Solar bricht ein
Nach einer leichten Erholung am Montag und Dienstag hat der Dax zur Wochenmitte sein Niveau behauptet. Dem Handel mangelt es an Impulsen. Die US-Börsen hatten tags zuvor minimal im Plus geschlossen und am Mittwoch wird in den Vereinigten Staaten wegen des Gedenk- und Feiertages „Juneteenth“ nicht gehandelt.
Im frühen Handel gab der Dax um 0,1% auf 18.123 Punkte nach. Seit Freitag hat der deutsche Leitindex inzwischen um 0,7% zugelegt, damit seine Korrektur erst einmal gestoppt und sich von der stützenden 100-Tage-Durchschnittslinie nach oben hin abgesetzt. Diese Linie gilt als ein wichtiger Indikator für den mittelfristigen Trend am deutschen Aktienmarkt.
Der MDax mit den mittelgroßen Werten verlor ebenfalls ganz leicht und stand bei 25.554 Zählern. Der Euro Stoxx 50 notierte etwas tiefer bei 4911 Punkten.
„Die politischen Risiken nach dem Rechtsruck bei der Europawahl und den von Präsident Macron ausgerufenen Neuwahlen in Frankreich sind für Anleger hierzulande das dominierende Thema“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets. „Hinzu kommen die handelspolitischen Spannungen mit China nach der Ankündigung von Strafzöllen auf E-Autos aus dem Reich der Mitte.“ Deshalb folgt der deutsche Aktienmarkt zurzeit nicht der Wall Street. Dort dominiert der KI-Boom den Aktienhandel. Als größter Profiteur gilt zurzeit Nvidia. Die Aktie des Konzerns überflügelte am Dienstag auch noch die von Microsoft; Nvidia ist nun das wertvollste börsennotierte Unternehmen der Welt.
SMA Solar im freien Fall
Im Frankfurter Handel tendierten die meisten Titel in überschaubaren Bahnen. Die Papiere von SMA Solar brachen allerdings um mehr als 30% in Reaktion auf eine Korrektur der Prognose ein. Damit stehen sie auf dem tiefsten Niveau seit Frühjahr 2022. Analyst Constantin Hesse von der Investmentbank Jefferies zeigte sich vor allem überrascht vom Ausmaß des gesenkten operativen Ergebnisziels. Die neuen Ziele lägen nun mehr als die Hälfte unter dem Marktkonsens, so der Experte. Er befürchtet, dass das Eigenheim-Geschäft der Nordhessen erstmals seit 2018 wieder rote Zahlen schreibt
Bundesanleihen als sicherer Hafen gefragt
Deutsche Bundesanleihen sind mit Kursgewinnen in den Handel gegangen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg am Morgen um 0,21% auf 132,91 Punkte zu. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf 2,37%.
Für leichten Zinsdruck sorgten am Morgen Inflationsdaten aus Großbritannien. Dort ist die Teuerung erstmals seit knapp drei Jahren wieder auf das Inflationsziel der britischen Notenbank von 2% gefallen. Zinssenkungen der Bank of England werden damit etwas wahrscheinlicher.
Rob Wood, Chefökonom für Großbritannien beim Analysehaus Pantheon, verwies jedoch auf die immer noch sehr hohen Preisanstiege im großen Dienstleistungssektor. Eine baldige Lockerung der Geldpolitik ist daher aus seiner Sicht eher unwahrscheinlich. Für die geldpolitische Sitzung an diesem Donnerstag wird ohnehin kein Zinsschritt erwartet. Selbst für die darauffolgende Sitzung im August sei eine Lockerung keine ausgemachte Sache, sagte Wood.