Aktienmarkt setzt zur Erholung an
ku Frankfurt – Bereits nach zwei Handelstagen mit kräftigen Verlusten hat es am Dienstag an den europäischen Aktienmärkten einen Richtungswechsel gegeben. Die Aktien legten auf breiter Front zu. Insbesondere die bislang hart getroffenen Finanztitel zeigten sich sehr fest. Der Dax befestigte sich um 1,9 % auf 9 447 Punkte. Der Index kletterte zeitweise über die Marke von 9 500 Punkten, die jetzt als Widerstand fungiert. In der Spitze legte der Index bis auf 9 554 Punkte zu. Der Euro Stoxx 50 verzeichnete ein Plus von 2,1 % auf 2 754 Zähler.Allerdings rechnen nur die allerwenigsten Marktteilnehmer damit, dass in Sachen Brexit an den Märkten alles ausgestanden ist. Erwartet wird, dass die Volatilität hoch bleibt und dass die Märkte stark auf die politischen Nachrichten reagieren. “Das Schlagzeilenrisiko bleibt hoch und die Finanzmärkte sind von Unsicherheit geprägt, ein Zustand, der sich noch über Tage und Wochen hinziehen kann”, betont Christian Schmidt, technischer Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).Im Dax zeigten sich die Vorzugsaktien von Volkswagen zunächst sehr fest mit einem Aufschlag von bis zu 5 %. Später setzten Verkäufe ein und die Aktie beendete den Handel mit einem leichteren Plus von 1,7 % bei 107,85 Euro. Der Konzern muss in den USA Entschädigungszahlungen von zusammen 14,7 Mrd. Dollar zahlen. Die Summe braucht die vorhandenen Rückstellungen auf.Nach einer sehr schwachen Performance und dem Rücksturz fast auf ein Allzeittief legten Deutsche Bank um 0,8 % auf 12,65 Euro zu. Der umstrittene amerikanische Starinvestor George Soros gab mittels einer Pflichtmitteilung im Bundesanzeiger bekannt, dass er kurz nach dem Brexit-Votum Aktien der Deutschen Bank im Volumen von rund 100 Mill. Euro leerverkauft hat.Salzgitter (-5,1 % auf 23,15 Euro) sowie Klöckner & Co (-2,4 % auf 9,96 Euro) litten unter Kommentaren von Goldman Sachs. Beide Papiere wurden von “Buy” auf “Sell” zurückgestuft. Zudem wurden die Kursziele auf 22 beziehungsweise 9,20 Euro gesenkt. Die Aktienexperten der Bank verweisen auf die Risiken durch den Brexit sowie auf gestiegene Stahlexporte Chinas.
