AKTIEN

Aktienmärkte in Bann der Politik

Dax gibt um 0,6 Prozent nach - Gewinnwarnung drückt Pfeiffer Vacuum - Immobilienaktien fester

Aktienmärkte in Bann der Politik

ck Frankfurt – Die Hiobsbotschaften aus der deutschen Unternehmenslandschaft reißen nicht ab. Am Tag, nachdem SAF-Holland den Markt mit einer Gewinnwarnung geschockt hatte, brach die Aktie von Pfeiffer Vacuum nach einer erneuten Warnung der Gesellschaft ein. Sie erwartet nun für das Gesamtjahr einen Erlös von zwischen 620 und 640 Mill. Euro, nachdem zuvor 640 bis 660 Mill. Euro avisiert worden waren. Die Prognose für die Ebit-Marge wurde von 11 % bis 14 % auf 10 % reduziert. Die Aktie sackte um bis auf 117 ab und schloss mit einer Einbuße von 21 % bei 118,30 Euro. SAF-Holland unter DruckAnalysten reagierten teilweise mit Kurszielsenkungen und reduzierten Ergebnisprognosen. So senkte etwas Independent Research ihr Kursziel für die weiter zum Halten empfohlene Aktie von 135 auf 132 Euro. Die Ergebnisprognosen für die Jahre 2019 und 2020 wurden von 5,08 auf 4,45 und von 6,50 auf 6,31 Euro je Aktie reduziert. Die DZ Bank reduzierte den für die Aktie veranschlagten Fair Value bei ebenfalls bestätigtet Halteempfehlung von 125 auf 124 Euro. Ihre Gewinnschätzungen für 2019 bis 2021 senkte sie von 5,99 auf 4,80, von 6,22 auf 6,04 und von 6,46 auf 6,23 Euro je Aktie. SAF-Holland gaben nach ihrem Einbruch vom Vortag weiter bis auf 6,26 Euro nach und erreichten damit das niedrigste Niveau seit dem Mai 2013. Zuletzt lag der Titel mit einem Minus von 4,2 % bei 6,49 Euro.Im Dax standen Continental, die kaum verändert schlossen, im Fokus. Der Autozulieferer stellte seine Strategie 2030 vor. Vorgesehen sind angesichts der schwachen Branchenkonjunktur Stellenstreichungen und Werksschließungen. Das Unternehmen rechnet mit Kosteneinsparungen ab dem Jahr 2030 in Höhe von 500 Mill. p. a. Allgemein wurden die europäischen Aktienmärkte von politischer Unsicherheit belastet. Neben dem Brexit-Chaos trug dazu das von den Demokraten angestrebte Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Donald Trump bei. Am Nachmittag erholten sich die Aktienmärkte etwas. Auslöser waren Aussagen von US-Präsident, der erklärte, dass ein “Deal” der Vereinigten Staaten mit China früher kommen könnte, als viele dächten. Der Dax sank bis auf 12 145 Zähler, was dem tiefsten Stand seit drei Wochen entsprach und lag zum Schluss mit einem Verlust von 0,6 % bei 12 234 Punkten. Der Euro Stoxx 50 gab 0,7 % auf 3 509 Zähler ab. EdF sehr schwachIn Paris sackte die Aktie von Électricité de France (EdF) um 6,6 % ab. Die Gesellschaft teilte mit, dass die geschätzten Kosten für den Bau des Hinkley Point C-Kernkraftwerks nun bei zwischen 21,5 und 22,5 Mrd. Pfund liegen. Das entspricht einer Anhebung im Vergleich zu vorherigen Schätzung in Höhe von 1,9 bis 2,9 Mrd. Pfund. In London zogen Sainsbury um 1,6 % an. Der Lebensmitteleinzelhändler teilte mit, dass er in den kommenden fünf Jahren seine Kosten um 500 Mill. Pfund senken und seine Schulden reduzieren will. Im Inland zogen Osram als Spitzenreiter im MDax um 2,2 % an. Die Finanzinvestoren Bain Capital und Advent teilten mit, dass sie das Übernahmegebot der österreichische AMS überbieten wollen. Deren Aktie gab um 0,3 % nach. Thyssenkrupp legte 0,2 % zu. Das Unternehmen teilte mit, dass es sich von seinem Vorstandsvorsitzenden Guido Kerkhoff trennt. Immobilienwerte legten gegen die Tendenz zu. So stiegen Vonovia als viertstärkster Titel des Dax um 0,3 %. Deutsche Wohnen legten als sechststärkster Wert des MDax um 1,2 % zu. Darüber hinaus stellte die Branche mit Corestate 2,5 % den zweitstärksten SDax-Titel. Deutsche Euroshop legten 1,4 % zu.