Finanzmärkte

Nahost-Sorgen treiben Ölpreis an

Der Ölpreis hat am Freitag deutlich zugelegt, weil sich die Marktteilnehmer zunehmend Sorgen über eine mögliche Eskalation des Nahost-Kriegs machen. So setzt sich der Truppenaufmarsch in der Region fort.

Nahost-Sorgen treiben Ölpreis an

Nahost-Sorgen treiben Ölpreis an

Immer mehr Streitkräfte in die Region entsandt – Dax legt leicht zu

ku Frankfurt

Die Angst vor einer Eskalation im Nahost-Krieg hat am Freitag für einen deutlichen Anstieg des Ölpreises gesagt. Die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude legte zeitweise um rund 2% auf ein Tageshoch 90,24 Dollar zu. Später gab es Gewinnmitnahmen, und Brent wurde am Abend mit einem Aufschlag von 0,8% bei 88,64 Dollar gehandelt. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich um 0,9% auf 83,96 Dollar.

Händlern zufolge nimmt die Sorge wegen einer möglichen Ausweitung des Kriegs wieder deutlich zu, was die Ölproduktion im Iran und den Transport von Öl und Gas durch die Meeresenge von Hormus und den Suezkanal reduzieren oder sogar zum Erliegen bringen könnte. So habe der militärische Aufmarsch in der Region noch einmal deutlich zugenommen, hieß es. Die US-Regierung, die bereits zwei Flugzeugträgerverbände in der Region hat, setzte zwei weitere Flugzeugträger, nämlich die USS Theodore Roosevelt und die USS Abraham Lincoln, mit unbekanntem Ziel in Marsch, wobei die meisten Militärbeobachter davon ausgehen, dass der Nahe Osten das Ziel ist. Darüber hinaus haben die USA weitere Kampfflugzeuge in die Region entsandt, so dass dort nun eine enorme Streitmacht entstanden sei.

Vorwürfe gegen Iran als Strippenzieher

Über Nacht haben die USA bereits Stützpunkte der iranische Revolutionsgarden in Syrien bombardiert. Der Iran hat derweil kurzfristig Manöver seiner Bodentruppen gestartet, zudem ist der russische Außenminister Sergej Lawrow zu Krisengesprächen nach Teheran geflogen. US-Medien berichten derweil, die Regierung in Washington habe den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gebeten, eine militärische Invasion des Gazastreifens zu verschieben, bis die USA mehr militärische Ressourcen in die Region verlegt hätten. In der US-Politik mehren sich die Stimmen, die den Iran beschuldigen, Urheber der Angriffe der Hamas-Miliz auf Israel zu sein. Im deutschen Aktienmarkt hat sich nach der Veröffentlichung von Zahlen zu den Konsumausgaben in den USA die Stimmung aufgehellt, und der Dax, der zuvor auf Vortagsniveau verharrt hatte, legte am Nachmittag zunächst zu, beendete die Börsensitzung aber mit einem Abschlag von 0,3% bei 14.687 Punkten. Der Euro Stoxx 50 gab um 0,7% auf 4.021 Zähler nach. Nach dem starken Kursverfall vom Vortag setzten am Freitag Siemens Energy zur Erholung an. Die Aktie verteuerte sich um 9% auf 7,49 Euro.

Der Euro wurde am Abend mit 1,0592 Dollar um 0,3% fester gehandelt. Die japanische Währung befestigte sich um 0,6%, sie ging am Abend mit 149,54 Yen je Dollar oberhalb der vielbeachteten Marke von 150 Yen um.

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