Gastbeitrag

Analyse belegt den Nutzen von Real Assets in einem Anlageportfolio

Die Analyse von Nuveen spricht für eine Diversifizierung traditioneller Portfolios mit mehreren Kategorien von Real Assets. Eine kombinierte, gleichmäßig auf die vier Teilklassen aufgeteilte Allokation von nur 10% führte zu einer erheblich besseren risikobereinigten Rendite.

Analyse belegt den Nutzen von Real Assets in einem Anlageportfolio

Gastbeitrag

Analyse belegt Nutzen von Real Assets im Anlageportfolio

Die langfristige Anlagethese lautet, dass Real Assets auf unterschiedliche Weise zu einer besseren Performance traditioneller Portfolios beitragen können. Gleichzeitig gibt es Fragen in Bezug auf die Umsetzung. Um diese zu beantworten, zeigt eine Analyse von Nuveen die potenziellen Auswirkungen einer Beimischung von Real Assets in Portfolios mit unterschiedlichen Risikoprofilen und Restriktionen. Unsere Analyse umfasst vier Teilkategorien von Real Assets: Agrarflächen, Waldflächen, Immobilien und Infrastruktur.

Basis rollierende Gesamtrendite

Die Daten wurden auf Basis der rollierenden Gesamtrendite über ein Jahr berechnet – auf Quartalsbasis für den Zeitraum 31. Dezember 1991 bis zum 31. Dezember 2021, sofern nicht anders angegeben. Die Anlageklassen sind durch folgende Indizes dargestellt: US-Aktien – Russell 3000 Index; Nicht-US-Aktien – MSCI ACWI ex USA Index; US-Anleihen – Bloomberg Barclays U.S. Aggregate Index; globale Investment-Grade-Anleihen – Bloomberg Barclays Global Aggregate Index; in Privatbesitz befindliche US-Gewerbeimmobilien – NCREIF Real Estate Index; in Privatbesitz befindliche US-Agrarflächen – NCREIF Farmland Index; in Privatbesitz befindliche US-Waldflächen – NCREIF Timberland Index; börsengehandelte US-Reits (Real Estate Investment Trusts) – FTSE Nareit U.S. Real Estate Index; börsengehandelte Agrarrohstoffe – S&P GSCI Agriculture Index; börsengehandelte Holzrohstoffe – ein von Nuveen entwickelter Holz-Index, der den S&P Global Timber and Forestry Index (2004–2019) mit den Renditen von Unternehmen kombiniert, die von 1992 bis 2003 einen Anteil von 4% oder mehr am Index hatten; Infrastruktur Industrieländer – Cambridge Developed Markets Infrastructure Index (Daten ab 30. Juni 2003); Infrastruktur global – Cambridge Global Infrastructure Index (Daten ab 30. Juni 1994); börsengehandelte Infrastrukturwertpapiere – S&P Global Infrastructure Index (Daten ab 31. März 2002). Als Quellen dienten NCREIF, Factset und Nuveen. Aufgrund der unterschiedlichen Größe der investierbaren Märkte wurden die Real-Asset-Allokationen in mehreren modellierten Szenarien eingeschränkt, um die realen Kapazitätsbeschränkungen und Liquiditätsvorgaben institutioneller Investoren widerzuspiegeln.

Vier zentrale Beobachtungen lassen sich festhalten. Erstens: Alle untersuchten Real-Asset-Kategorien haben die Rendite eines traditionellen Portfolios mit 60% Aktien und 40% Anleihen verbessert, wobei das Risiko ähnlich geblieben oder gesunken ist. In Summe führte dies zu höheren Sharpe Ratios. Agrarflächen hatten die größten Auswirkungen auf die Rendite und erhielten daher in einem uneingeschränkten Portfolio die höchste Allokation von 49%. Mit je 31% hatten Real Estate und Infrastruktur die zweitgrößten Auswirkungen auf die Rendite, gefolgt von Waldflächen mit 26%. Die Diversifizierung eines Aktien-/Anleihen- Portfolios mit einer 5-prozentigen Allokation in jede der vier Real-Asset-Teilklassen erhöhte die jährliche Rendite um 25 Basispunkte und reduzierte das Risiko um 96 Basispunkte.

Zweitens: Das Risiko-Rendite-Verhältnis bei einer Beimischung privater Real Assets zum Aktien-Anleihen-Portfolio – gemessen an der Sharpe Ratio – war im Vergleich zu einer Beimischung von börsengehandelten Rohstoffen (ETCs), Infrastrukturaktien und Reits besser. Die Kombination nicht börsennotierter und börsennotierter Anlagen als Beimischung zum Ausgangsportfolio erhöhte die Rendite um 11 Basispunkte und reduzierte die Volatilität um 114 Basispunkte gegenüber einer Beimischung von ausschließlich börsennotierten Anlagen.

Bruchteil genügt

Drittens: Für die meisten institutionellen Investoren wären Allokationen von über 25% in einzelne Unterklassen von privaten Real Assets unrealistisch. In diesem Zusammenhang signalisiert die historische Performance, dass sich die risikobereinigten Renditen von Anlageportfolios durch Allokationen in Real Assets verbessern lassen, auch wenn diese nur einen Bruchteil der uneingeschränkten Allokation ausmachen und damit für institutionelle Investoren realistisch sind. 

Viertens: In einem ausschließlich aus privaten Real Assets bestehenden Portfolio, das so eingeschränkt wurde, dass es das tatsächliche Anlageuniversum widerspiegelt, haben alle vier Teilklassen einen positiven Wertbeitrag geleistet. Das risikoeffiziente, die Sharpe Ratio maximierende Portfolio umfasste Allokationen von 34% in Real Estate und je 25% in Agrarflächen und Waldflächen sowie 16% in Infrastruktur. Für das Portfolio mit dem niedrigsten Risiko wurde die Immobilien-Allokation auf 50% erhöht. Die Allokationen in Agrar- und Waldflächen wurden bei 25% stabil gehalten. Infrastrukturanlagen sind in diesem Portfolio nicht enthalten. Das Portfolio mit der höchsten Rendite war das eingeschränkte Portfolio mit einer Allokation von jeweils 25% in allen vier Sachwerte-Teilklassen. Alle drei Real-Asset-Portfolios erzielten deutlich höhere risikobereinigte Renditen als die effizienteste traditionelle Aktien-/Anleihen-Kombination. Das effizienteste Real-Asset-Portfolio generierte eine zusätzliche Rendite von 264 Basispunkten bei einer lediglich 129 Basispunkte höheren Standardabweichung.

Diversifizierung lohnt

Insgesamt sprechen die Ergebnisse für eine Diversifizierung traditioneller Portfolios mit mehreren Kategorien von Real Assets. Eine kombinierte, gleichmäßig auf die vier Teilklassen aufgeteilte Allokation von nur 10% führte zu einer erheblich besseren risikobereinigten Rendite im Vergleich zu einem konservativen Aktien-/Anleihen-Portfolio.

Gwen Busby

Head of Research and Strategy bei Nuveen Natural Capital

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