ku Frankfurt – Bemerkungen von Analysten der schweizerischen Großbank UBS haben am Dienstag den Kurs der Aktie der Deutschen Bank angetrieben. Der Titel verteuerte sich um 1,5 % auf 15,27 Euro. Die Analysten haben zwar das Anlageurteil auf “Neutral” und das Kursziel bei 15,50 Euro belassen. Allerdings merkten sie an, das Kreditinstitut mache an vielen Fronten Fortschritte, trotz des schwierigen Umfelds. Die Aktie profitierte wie andere Finanztitel auch davon, dass Janet Yellen, die Chefin der amerikanischen Notenbank Federal Reserve, bei ihrem jüngsten öffentlichen Auftritt noch keine Hinweise gegeben hat, wann die nächste Zinserhöhung erfolgen könnte. Am Markt wird das dahingehend gewertet, dass möglicherweise im Sommer noch nicht mit einem Zinsschritt zu rechnen ist.Von der Fed-Perspektive profitierte auch der Gesamtmarkt. Der Dax verzeichnete ein kräftiges Plus von 1,7 % auf 10 288 Punkte. Zeitweilig hatte er sogar einen Stand von 10 313 Punkten aufgewiesen. Positiv wurde auch vermerkt, dass der Dax kurz vor der Ausprägung eines wichtigen charttechnischen Kaufsignals steht. So könnte in Kürze die 50-Tage-Linie die 200-Tage-Linie nach oben durchkreuzen. Dieses “goldenes Kreuz” genannte Signal gilt als eine Trendwende zum Besseren hin. Der Euro Stoxx 50 kam um 1,4 % auf 3 043 Zähler voran.Infineon kletterten auf ein Jahreshoch von 13,57 Euro. Aus dem Handel gingen sie mit einem Aufschlag von 1,8 % auf 13,53 Euro. Am Markt gab es Spekulationen, dass sich der taiwanesische Chiphersteller TSMC möglicherweise für Infineon interessieren könnte.Daimler legten um 1,3 % auf 60,12 Euro zu. Der Konzern baut wegen des schwachen Lkw-Geschäfts in Nordamerika erneut Stellen ab. An drei Standorten in den USA und einer Fabrik in Mexiko werden insgesamt 1 240 Arbeitsplätze gestrichen. Vor wenigen Wochen hatte der Konzern die Prognose für die Lkw-Sparte gesenkt. Verfahren eingestelltIm MDax verzeichneten K + S ein starkes Plus von 4,2 % auf 22,07 Euro. Die Staatsanwaltschaft in Kassel hat ein seit Ende 2015 laufendes Ermittlungsverfahren gegen Verantwortliche des Konzerns gestoppt. In dem Verfahren war es um Vorwürfe versuchter Gewässerverunreinigung gegangen. Die Einstellung sei wegen mangelnden Tatverdachts erfolgt, hieß es. Ebenfalls ein sehr kräftiges Kursplus verzeichneten die mittlerweile im SDax vertretenen Aktien von ElringKlinger. Der Titel sprang um 6,3 % auf 20,77 Euro. Der Autozulieferer hat einen Großauftrag eines globalen Automobilherstellers zur Lieferung von Türmodulträgern für ein Kompaktklassemodell erhalten. Das Auftragsvolumen umfasse bis ins Jahr 2024 insgesamt mehr als 100 Mill. Euro.Auf europäischer Basis fielen Royal Dutch Shell mit einem Anstieg von 3,8 % auf 22,76 Euro auf. Der Konzern will bei der Übernahme seines Wettbewerbers BG Group deutlich höhere Synergien erzielen als bisher gedacht. Die Rede ist nun von 4,5 Mrd. Dollar gegenüber bislang 3,5 Mrd. Dollar. BG Group ist vor allem wegen der Gasfelder in Brasilien für Royal Dutch Shell interessant.Die Titel des schweizerischen Pharmakonzerns Novartis stiegen um 0,2 % auf 79,20 sfr. Bei einem Treffen von Krebsärzten in den USA hat der Konzern von einer hohen Ansprechrate einer Kombinationstherapie von zwei Novartis-Präparaten bei der Behandlung von Lungenkrebs berichtet.