Angst vor Fiskalklippe drückt Ölpreis

Energieagentur: USA ab 2017 größte Fördernation

Angst vor Fiskalklippe drückt Ölpreis

ku Frankfurt – Der Ölpreis ist am Montag leicht unter Druck geraten. Die führende europäische Ölsorte Brent Crude verbilligte sich um 0,1 % auf 109,61 Dollar je Barrel. Die US-Sorte West Texas Intermediate gab um 0,3 % auf 85,87 Dollar nach. Händlern zufolge macht dem Ölpreis derzeit die Angst vor der US-Fiskalklippe, also die Aussicht auf automatische Steuererhöhungen und Ausgabenbeschränkungen, zu schaffen. Zudem gab es schwach ausgefallene Konjunkturdaten aus Japan.Wie die Internationale Energieagentur IEA in ihrem am Montag veröffentlichten Weltenergieausblick 2012 schreibt, wirken die hohen Energiepreise als eine Bremse für die Weltkonjunktur. Dabei verweist die Agentur, die die Industriestaaten in Fragen der Energiepolitik berät, nicht nur auf Öl, sondern vor allem auch auf die Entwicklung der Erdgaspreise. Die IEA sagt zudem voraus, dass sich bis 2035 deutliche Veränderungen auf dem Weltenergiemarkt ergeben werden. So würden sich die USA von einem Nettoimporteur zu einem Exporteur entwickeln. Bis 2017 würden die USA zum weltgrößten Ölförderer, während sich das Land bereits 2015 als größter Gasproduzent bezeichnen könne.Eine große Zukunft als Förderland hat nach Einschätzung der IEA der Irak vor sich. In den 2030er Jahren werde der Irak der zweitgrößte Ölproduzent sein – noch vor Russland. Das Land werde dabei zum Hauptlieferanten der Märkte Asiens werden. Ohne die Expansion der irakischen Förderung würde der Ölmarkt schwierigen Zeiten entgegensehen, glauben die Ökonomen der IEA. Per 2035 läge der Ölpreis in einem Szenario ohne den Irak um etwa 15 Dollar je Barrel höher als unter Einbeziehung des Landes.