ROHSTOFFE

Angst vor US-Ölboom setzt Brent zu

Deutlicher Rückgang um mehr als 1 Prozent - Finanzinvestoren treiben Rally bei Kakao an

Angst vor US-Ölboom setzt Brent zu

ku Frankfurt – Sorgen wegen der kräftig steigenden US-Ölproduktion haben zum Wochenauftakt den Ölpreis unter Druck gesetzt. Die wichtigste Nordseesorte Brent Crude verbilligte sich um 1,3 % auf 64,66 Dollar je Barrel. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) wurde mit 61,07 Dollar 1,6 % niedriger gehandelt.Kaum Widerhall am Markt fand, dass nach Angaben des Öldienstleisters Baker Hughes die Zahl der aktiven US-Ölbohrinstallationen in der vergangenen Woche gesunken ist. Aktuell sind jetzt 796 Installationen aktiv, vier weniger als eine Woche zuvor. Es handelt sich um den ersten Rückgang seit sieben Wochen. Vor einem Jahr gab es in den USA allerdings lediglich 617 aktive Installationen.In den vergangenen Wochen hatte es eine ganze Reihe von Hinweisen gegeben, dass in den USA ein regelrechter neuer Ölboom ausgebrochen ist. So gehen inzwischen die Energy Information Administration (EIA) der US-Regierung und die Internationale Energieagentur IEA davon aus, dass die Vereinigten Staaten schon 2019 der größte Ölproduzent der Welt sein werden, vor Saudi-Arabien und der aktuellen Nummer 1 Russland.Aktuell gibt es Hinweise darauf, dass insbesondere die spekulativen Marktteilnehmer aus der Finanzbranche hinsichtlich der Ölpreisentwicklung ihren Optimismus leicht reduzieren. So hat die amerikanische Terminbörsenaufsicht Commodity Futures Trading Commission (CFTC) gemeldet, dass die Netto-Long-Kontrakte, mit denen die Adressen auf einen weiter steigenden Ölpreis setzen, in der vergangenen Woche um 17 166 auf 478 531 gesunken sind. Dies war der erste Rückgang seit drei Wochen.Der Preis des Schokoladengrundstoffs Kakao ist am Montag in New York weiter gestiegen. Der Mai-Kontrakt verteuerte sich um 1,1 % auf 2 491 Dollar je Tonne. Es handelt sich damit um den höchsten Stand seit 16 Monaten. Seit Anfang des Jahres hat sich Kakao um mehr als 30 % verteuert.Die Rally ist auf verschlechterte Ernteaussichten im wichtigen Anbauland Elfenbeinküste zurückzuführen, allerdings vor allem auch auf das starke Interesse von spekulativ agierenden Adressen. So hat die Anzahl der Netto-Long-Positionen in Kakao an der Intercontinental Exchange (ICE) in der vergangenen Woche den höchsten Stand seit eineinhalb Jahren markiert. Händler betonen, der Markt sei stark überkauft und es sei eine kräftige Korrektur zu erwarten.In London hat sich der Kupferpreis um 0,9 % auf 6 897 Dollar je Tonne ermäßigt. Händler sagten, der Markt reagiere damit auf den Anstieg der Kupfermengen in den Lagerhäusern der London Metal Exchange (LME) um rund 10 000 auf 321 125 Tonnen. Dies deute auf eine gute Versorgung des Marktes mit dem wichtigsten Industriemetall hin. Zudem ist in der chilenischen Kupfermine Los Pelambres von Antofagasta mit einem Streik zu rechnen.