Anlagevolumen sinkt im September am Derivatemarkt

Abflüsse bei kapitalgeschützten Produkten

Anlagevolumen sinkt im September am Derivatemarkt

ars Frankfurt – Der deutsche Zertifikatemarkt hat im September unter Abflüssen gelitten. Das Marktvolumen ging im Vergleich zum August um 3,3 % bzw. 2,6 Mrd. Euro zurück. Das geht aus der Marktvolumenstatistik des Deutschen Derivate Verbandes (DDV) für den Monat September hervor.Die Daten werden monatlich bei 17 Banken erhoben. Sie verwalteten Ende des dritten Quartals 76,4 Mrd. Euro. Als Grund für die Abflüsse wird vom DDV die Rückzahlung von zahlreichen strukturierten Anleihen angegeben. Werden die Zahlen auf den Gesamtmarkt hochgerechnet, belief sich das Volumen des deutschen Zertifikatemarktes Ende September auf 84,9 Mrd. Euro. Ende Dezember 2013 lag das verwaltete Volumen noch deutlich höher bei 90,2 Mrd. Euro. Offensichtlich leidet der Zertifikatemarkt trotz des boomenden Aktienmarktes unter einem nachlassenden Neugeschäft in den Banken, das in erster Linie unter der Verschärfung der gesetzlichen Vorschriften im Beratungsgeschäft leidet. Das zeigt der Rückgang des Volumens bei den Anlageprodukten mit vollständigem Kapitalschutz.Bei den strukturierten Anleihen ging das Marktvolumen um 4,8 % auf 35,9 Mrd. Euro zurück. Auch bei den Kapitalschutz-Zertifikaten sank das Open Interest um 1,1 % auf 11,0 Mrd. Euro. Große Abflüsse waren auch bei den Teilschutzprodukten zu beobachten. So nahm das Volumen bei Discount-Zertifikaten um 5,9 % auf 4,3 Mrd. Euro ab. Das Marktvolumen bei Aktienanleihen lag Ende September bei 6,7 Mrd. Euro und damit um 1,4 % niedriger als noch im August. Mit einem Marktanteil von 9 % ist diese Produktgruppe hinter den Anlageprodukten mit vollständigem Kapitalschutz besonders beliebt.Das Marktvolumen der Hebelprodukte erhöhte sich dank der regen Zuflüsse von Anlegergeldern im September um 0,8 % auf 1,6 Mrd. Euro. Das Anlegerinteresse war dabei besonders auf Knock-out-Produkte und Faktor-Zertifikate gerichtet.