Anleger agieren beim Bund etwas zurückhaltender
kjo Frankfurt – Die Bondanleger haben beim Bund zur Wochenmitte etwas Zurückhaltung an den Tag gelegt. Von einer Unterdeckung war die Deutsche Finanzagentur, die das Liquiditäts- und Schuldenmanagement des Bundes regelt, allerdings weit entfernt. Platzierungsschwierigkeiten zeichneten sich trotz der urlaubsbedingten Abwesenheit vieler Marktteilnehmer somit nicht ab.Am Start waren Deutschlands Schuldenmanager mit den fünfjährigen Bundesobligationen der Serie 172. Von dem Papier mit einem Kupon von 0,25 % hatten sie ein Volumen von 4 Mrd. Euro im Angebot, mit dem das ausstehende Volumen auf nun 9 Mrd. Euro erhöht wurde. Seitens der Banken aus der Bietergruppe Bundesemissionen – dies sind die in- und ausländischen Häuser, mit denen der Bund sein Primärmarktgeschäft abwickelt – kamen Bietungen im Umfang von 4,334 Mrd. Euro. Davon entfielen 2,055 Mrd. Euro auf Kursgebote und 2,279 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe. An der Auktion beteiligten sich 29 Banken der aktuell 37 Mitglieder zählenden Bietergruppe. Sie gaben insgesamt 53 Gebote ab, teilte die Finanzagentur im Anschluss mit. Knapp im positiven BereichIn die Zuteilung gingen Papiere für 3,26505 Mrd. Euro ab einem Kurs von 101,07 %. Der gewogene Durchschnittskurs war bei 101,09 %. Die durchschnittliche Rendite des Titels lag bei 0,04 % und damit noch knapp im positiven Bereich. Die Überdeckung errechnete sich mit 1,3. Titel über 734,95 Mill. Euro gingen in die Marktpflegequote.Am Sekundärmarkt standen die Bundesanleihen am Nachmittag unter Druck. Der Grund dafür waren besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten. Die US-Dienstleister wachsen einer Umfrage zufolge so stark wie seit zehn Jahren nicht mehr. Das Barometer des Institute for Supply Management (ISM) stieg im Juli von 56 auf 60,3 (Prognose: 56,2) Punkte. Der Bund-Future wies im späten Handel bei 153,12 % ein Minus von 144 Ticks aus. Die zehnjährige Bundrendite kletterte von 0,64 % auf 0,75 %. Für Belastungen hatten zuvor schon Kommentare von Dennis Lockhart, Chef der Fed von Atlanta, gesorgt, die als Hinweis auf einen Zinsschritt im September gewertet wurden. Gemäß Lockhart müsste schon eine deutliche Verschlechterung der Lage der Wirtschaft eintreten, damit es im September nicht zu diesem Schritt kommt.