ku Frankfurt – An den europäischen Aktienmärkten hat sich am Mittwoch die Zuversicht der Anleger hinsichtlich des Ausgangs des Brexit-Votums gehalten. Der Dax legte um 0,6 % auf 10 071 Punkte zu. Der Euro Stoxx 50 verzeichnete einen Anstieg von 1,1 % auf 2 999 Zähler.Gemäß den aktuellen Quoten der Buchmacher in London wird die Wahrscheinlichkeit für einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union nur noch mit rund 25 % angesetzt. Eine Meinungsumfrage von Opinium zeichnete am Abend ein anderes Bild, sie zeigte einen minimalen Vorsprung der Brexit-Befürworter. Am Aktienmarkt wurde aber wegen des kleinen Vorsprungs den Quoten der Buchmacher eine größere Relevanz zugemessen als den Meinungsumfragen.Sehr fest zeigten sich im Dax Infineon mit einem Anstieg von 3,3 % auf 13,51 Euro. Händler sagten, Anleger reagierten damit auf den immer deutlicher werdenden Schwenk der großen Autohersteller in Richtung Elektromobilität. So hat Daimler-Chef Dieter Zetsche am Vorabend in Berlin bestätigt, dass sein Unternehmen auf dem Pariser Autosalon ein neues langstreckentaugliches Elektromodell vorstellen will. “Das Auto der Zukunft wird elektrisch und emissionsfrei sein”, betonte er. Vor wenigen Tagen hat Volkswagen eine neue Strategie bis zum Jahr 2025 präsentiert, gemäß der hohe Summen in die Entwicklung von Elektroautos gehen sollen. Elektroautos sind auf eine umfangreiche Computersteuerung des Antriebs und der Energieversorgung angewiesen, für die Hersteller wie Infineon die Chips liefern. Analysten zuversichtlichEin kräftiges Plus von 2,2 % auf 46,39 Euro verzeichnete der Gabelstaplerhersteller Kion. Die Aktie war am Vortag noch stark unter Druck geraten. Nach anfänglichen Zweifeln der Anleger an den Plänen zur Übernahme von Dematic gab es am Mittwoch zu dem Thema positive Analystenstimmen. Die britische Großbank HSBC schrieb, die Übernahme unterstütze Kion auf dem Weg zum voll integrierten Anbieter im Bereich Intralogistik. Durch die Übernahme entstehe neues Wachstumspotenzial für Kion.Unter Druck gerieten ProSiebenSat.1 mit einem Abschlag von 2,3 % auf 42,12 Euro. Die Analysten der US-Bank J.P. Morgan haben den Titel von “Neutral” auf “Underweight” heruntergestuft und das Kursziel von 49,70 Euro auf 38 Euro gekürzt. Sie verweisen auf niedrigere Margen im Digitalgeschäft und darauf, dass der Markt vom Ergebniswachstum des Unternehmens enttäuscht sein könnte.Im TecDax zeigten sich Drillisch mit einem Kursplus von 4,6 % auf 37,95 Euro dynamisch. Die Analysten der DZ Bank sehen in dem Titel eine attraktive Kaufgelegenheit. Hinsichtlich Dividendenrendite sowie Wachstum des operativen Gewinns gehöre die Aktie zu den zehn besten im HDax.Hapag-Lloyd legten um 1,7 % auf 18,71 Euro zu. In einer Ersteinschätzung haben die Analysten von Warburg Research den Titel zum Kauf empfohlen. Als Kursziel haben sie 31,50 Euro angesetzt.