Anleger bleiben nervös

Widersprüchliche Signale der Fed - Dax schließt erneut im Minus

Anleger bleiben nervös

sts Frankfurt – Eine Woche vor den mit Spannung erwarteten Notenbanksitzungen in Japan und den USA bleiben die Anleger nervös. Ein fallender Ölpreis trug gestern noch zur Unruhe bei, da er Konjunktursorgen aufkommen ließ. Die Folge waren gestern erneute Kursverluste an den europäischen Aktienmärkten.Der Dax nahm seine Verlustserie wieder auf und schloss 0,4 % tiefer bei 10 387 Stellen. Der Euro Stoxx 50 gab um 1,3 % auf 2 975 Punkte nach. Die Märkte wurden zunächst von nachlassenden Zinsspekulationen gestützt, da ein Verzicht auf eine Zinserhöhung der Fed als positiv für Aktien erachtet wird. Im Verlauf sorgten jedoch widersprüchliche Signale der US-Notenbank für Unruhe. Erleichtert reagierten Investoren auf Aussagen der US-Notenbankerin Lael Brainard. Sie warnte vor einem zu frühen Ende der lockeren Geldpolitik. Ihr Kollege Dennis Lockhart forderte dagegen eine “ernsthafte Diskussion” über eine Zinserhöhung bei der Fed-Sitzung am Mittwoch, 21. September. An diesem Tag wird auch die japanische Notenbank über ihre Geldpolitik entscheiden. Jüngsten Berichten zufolge könnte sie eine Umkehr ihrer ultralockeren Geldpolitik einleiten, was zuletzt zu steigenden Renditen am Anleihemarkt geführt hatte. Die zehnjährige Bundesanleihe notierte 3 Basispunkte höher bei 0,07 %.Der Euro-Dollar-Kurs zeigte sich hingegen unbeeindruckt von der Unruhe und verharrte bei Kursen um 1,1240 Dollar. Großer Verlierer am Devisenmarkt war wegen einer unerwartet niedrigen Inflationsrate in Großbritannien das Pfund. Es fiel um 1,2 % auf 1,3173 Dollar. Der Euro notierte am Abend 1,3 % höher mit 85,29 Pence. In Großbritannien verharrte die Inflationsrate im August überraschend bei 0,6 %. Ökonomen hatten einer Bloomberg-Umfrage zufolge einen Wert von 0,7 % erwartet. Damit schlug der Effekt der drastischen Pfund-Abwertung nach dem Brexit-Votum weniger stark als zunächst erwartet auf die Preise im Vereinigten Königreich durch.