Anleger greifen bei Italien-Bonds zu
kjo Frankfurt
Das angekündigte Truck-IPO von Daimler und die Hoffnung auf ein Ende der Regierungskrise in Italien haben die Investoren zur Wochenmitte in Europas Aktienmärkte gelockt. Der deutsche Leitindex Dax schloss bei 13934 Zählern mit einem Aufschlag von 0,7%. Der Euro Stoxx 50 legte um 0,5% auf 3610 Punkte zu.
Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella beauftragte den ehemaligen Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, mit der Bildung einer Regierung. Das sorgte für freundlichere Kurse bei italienischen Bankaktien und für eine gute Stimmung bei Staatsanleihen des Landes. Die Rendite der zehnjährigen Bonds aus Rom fiel von 0,65% am Vortag auf ein Tagestief von 0,55% und war nach Gewinnmitnahmen abends bei 0,59%. Der Leitindex der Mailänder Börse stieg um 2,1%. Mut machten Investoren am Aktienmarkt außerdem Fortschritte bei der Verabschiedung weiterer US-Staatshilfen zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie und ein Abebben der Kurskapriolen beim Videospielehändler Gamestop.
Amazon und die Google-Mutter Alphabet überraschten mit ihren Geschäftszahlen positiv. Den Führungswechsel beim Online-Händler Amazon erachteten die Marktteilnehmer nicht als Grund zur Besorgnis. Der Nachfolger des Firmengründers Jeff Bezos führe schließlich das boomende Cloud-Geschäft des Konzerns, hieß es am Markt zur Begründung. Amazon-Aktien notierten im frühen US-Handel wenig verändert. Alphabet-Titel kletterten um mehr als 7,5% und erreichten bei 2087 Dollar zeitweise ein Rekordhoch.
Am Anleiheprimärmarkt setzten die Staaten weiter auf langlaufende Titel, die bei den Anlegern gut ankommen. Portugal ging mit der Laufzeit 2052 an den Start und generierte ein Orderbuch von mehr als 40 Mrd. Euro.
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