kjo/ku Frankfurt – Der Bund hat mit seinem ersten Green Bond gestern einen großen Erfolg am Anleihemarkt gefeiert. Die Investoren rissen sich geradezu um die Debüt-Emission der grünen Bundesanleihe. Die Orderbücher waren gerade einmal zweieinhalb Stunden geöffnet, da hatte das Bankensyndikat ein Ordervolumen von mehr als 33 Mrd. Euro zusammen. Laut Handelsangaben ist es das größte Orderbuch für eine grüne Staatsanleihe. Diesen Rekord hielt bislang Frankreich mit der Debüt-Emission im Januar 2017, als es Orders von 24 Mrd. Euro gab.”Die erfolgreiche Platzierung zeigt, dass Investoren und Öffentlichkeit sehr interessiert an der gezielten Refinanzierung grüner Ausgaben des Bundes sind”, sagt Jörg Kukies, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, im Interview der Börsen-Zeitung. Laut Kukies strebt der Bund nun an, auch im Markt für Green Bonds zum Benchmarkemittenten zu werden. Dies ist er in der Eurozone schon bei konventionellen Anleihen. “Grüne Bundeswertpapiere sollen Referenzgröße im grünen Euro-Kapitalmarkt werden”, so Kukies.Angesichts des riesigen Investorenandrangs war es für die Konsortialführer – mandatiert waren Barclays, Commerzbank, Crédit Agricole CIB, Deutsche Bank, J.P. Morgan und Unicredit – auch kein Problem, das Bondvolumen mit 6,5 Mrd. Euro festzusetzen. Angekündigt war ein Mindestvolumen von 4 Mrd. Euro. Der Bund kommt in den Reihen der staatlichen Emittenten grüner Anleihen damit mit nur einer einzigen Emission auf den vierten Rang (vgl. Grafik). Die zehnjährige grüne Bundesanleihe, die als ausstattungsgleiche Zwillingsanleihe zu einer konventionellen Bundesanleihe konzipiert ist, ging zu einer Rendite von minus 0,463 % an die Anleger. Damit lag die Rendite einen Basispunkt unter der Rendite der nichtgrünen Bundesanleihe. Auch das gilt am Markt als Erfolg, da es den hohen Stellenwert zeigt, den grünen Anleihen bei Investoren haben.Der Euro gab deutlich um 0,7 % auf 1,1838 Dollar nach. Der Dax legte am Mittwoch um 2,1 % auf 13 243 Punkte zu. An der Wall Street verzeichneten der S&P 500 und der Nasdaq 100 neue Allzeithochs. Auf Rekordstände kletterten Apple, Amazon und die Google-Muttergesellschaft Alphabet. Allerdings brachen Tesla um rund 15 % ein. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. Derweil warnt die europäische Marktaufsichtsbehörde ESMA, dass es eine Entkopplung der Märkte von der Wirtschaftsaktivität gebe. – Nebenstehender Kommentar Bericht und Interview Seite 13