EUROPÄISCHE AKTIEN

Anleger setzen auf Entspannung im US-Budgetstreit

Dax legt 2 Prozent zu - Bankentitel fest - Siemens profitiert von Großauftrag

Anleger setzen auf Entspannung im US-Budgetstreit

ku Frankfurt – Die Annäherung im Haushaltsstreit im Kongress in Washington hat zu deutlichen Gewinnen am europäischen Aktienmarkt geführt. Die Republikaner haben den Demokraten am Abend eine temporäre Anhebung der Schuldenobergrenze angeboten. Der Dax legte 2 % auf 8 686 Punkte zu. Der Euro Stoxx 50 befestigte sich um 2,2 % auf 2 969 Zähler. Positive Vorgaben lieferte die Wall Street. So kletterte der Dow Jones im frühen Handel über die Marke von 15 000 Punkten. Kompromiss in SichtDie für die US-Regierung geltende Schuldenobergrenze dürfte nach Berechnungen der US-Administration am 17. Oktober erreicht sein. In Washington teilte der republikanische Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus, John Boehner, mit, dass die Republikaner anbieten, die Obergrenze für die Gesamtverschuldung für einige Wochen anzuheben, bis eine grundlegendere Einigung erreicht ist. Damit scheint zunächst die Gefahr gebannt, dass die USA ihre Staatsanleihen nicht mehr bedienen könnten.Keine große Rolle spielten hingegen weniger erfreuliche Daten vom US-Arbeitsmarkt. So ist die Zahl der wöchentlichen Neuanträge auf Arbeitslosenunterstützung um 66 000 auf 374 000 gestiegen. Dies ist der höchste Stand seit November 2012. US-Ökonomen hatten gemäß der Konsensschätzung lediglich 311 000 Anträge erwartet.Von der Entspannung im US-Kongress profitierten Finanztitel. So waren Commerzbank mit einem Aufschlag von 5,9 % auf 9,36 Euro Spitzenreiter im Dax. Deutsche Bank legten 3 % auf 35 Euro zu. Die Commerzbank hat seit Jahresanfang 15 % an Wert eingebüßt. U-Bahn für RiadSehr fest zeigten sich Siemens mit einem Plus von 2,2 % auf 90,69 Euro. Der Konzern hat einen Großauftrag aus Saudi-Arabien erhalten. In der Hauptstadt Riad soll Siemens eine fahrerlose U-Bahn errichten. Der Auftrag hat ein Volumen von 1,5 Mrd. Euro. Mit im Konsortium sind der US-Konzern Bechtel sowie zwei saudi-arabische Baukonzerne. Die vom Konzern vorgelegten Verkehrszahlen haben den Kurs der Deutschen Lufthansa beflügelt. Das Papier legte 0,8 % auf 14,14 Euro zu. Im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres hat die Airline einschließlich ihrer Töchter Germanwings, Swiss und Austrian Airlines mit 9,9 Millionen Fluggästen im September rund 3 % mehr befördert. Die Auslastung der Maschinen hat sich um 0,6 Prozentpunkte auf 82,2 % verbessert. Zudem will die Fluggesellschaft in fast jedem dritten Flugzeug der Langstreckenflotte die oft wenig ausgelastete erste Klasse abschaffen. Expansion angekündigtInfineon kamen am Donnerstag um 2,7 % auf 7,41 Euro voran. In einem Interview verkündete das für den Bereich Power Management Multimarket zuständige Vorstandsmitglied Andreas Urschitz, der Konzern wolle im Geschäft mit Bauteilen für Mobiltelefone und Server stark expandieren. Man strebe in diesen Bereichen einen jährlichen Umsatzanstieg mit einem hohen einstelligen bis zweistelligen Prozentsatz an, teilte Urschitz mit.