Anleger setzen wieder auf Sicherheit
kjo Frankfurt – Schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone haben die Anleger am Donnerstag erneut vorsichtig taktieren lassen. Sichere Assets waren demzufolge gefragt. Davon profitierten die Bundesanleihen, die im Gewinn landeten.Die Wachstumszahlen für Deutschland sowie die Eurozone sorgten an den Märkten für Enttäuschung und trieben die Anleger damit in den sicheren Hafen des Bundes. Im Sog eines schwächelnden Deutschlands ist die Eurozone Ende des vergangenen Jahres so stark geschrumpft wie seit dem Höhepunkt der Finanzkrise vor rund vier Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Eurozone sank zwischen Oktober und Dezember um 0,6 % im Vergleich zum Vorquartal. Das war der dritte Rückgang in Folge, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Laut einer Reuters-Umfrage hatten Ökonomen zwar mit einem Minus gerechnet, aber sie waren von einem geringeren Rückgang ausgegangen. Im Durchschnitt hatten sie ein BIP-Minus für die Eurozone von 0,4 % prognostiziert. Auch in der deutschen Wirtschaft wurde im Schlussquartal ein Minus von 0,6 % verzeichnet. Das war wie im gesamten Währungsraum der stärkste Rückgang seit Anfang 2009.Die Eurozone rutscht damit wegen der Schuldenkrise und der Flaute in den Krisenländern tiefer in die Rezession. Im Gesamtjahr 2012 fiel das BIP um 0,5 %, nachdem es im Jahr 2011 noch ein Plus von 1,4 % gegeben hatte. Für dieses Jahr rechnet die EU-Kommission mit einem geringen Plus von 0,1 %. Bund-Future legt zuDer Bund-Future legte in der Spitze bis auf 142,66 % zu. Am Abend lag er bei 142,57 % mit 52 Ticks im Plus. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe, die am Vortag noch mit 1,67 % festgestellt worden war, fiel bis auf das Tagestief von 1,63 % zurück. Am Abend lag die Rendite bei 1,64 %.Am europäischen Primärmarkt trat der Rettungsfonds EFSF (European Financial Stability Facility) auf. Der Rettungsfonds ging an das sehr lange Marktende und stockte den im April 2037 auslaufenden Bond des Hauses auf. Kommuniziert wurde ein Aufstockungsvolumen von 1 Mrd. Euro. Bei dieser Größenordnung blieb es später auch. In die Vermarktung ging das Papier mit einer Spread-Vorgabe von “im Bereich von 45 Basispunkten (BP)”. Das Pricing des Bonds erfolgte schlussendlich auch zum Spread von 45 BP. Die Häuser Commerzbank, Société Générale CIB und Unicredit waren die Leads. Der Bond war im Juni 2012 an den Markt gekommen – seinerzeit zum Spread von 130 BP. Das ausstehende Volumen des Bonds liegt nun bei 3,5 Mrd. Euro.Rumänien trat im Dollar auf und brachte eine zehnjährige Laufzeit am Markt unter. Mit einer Renditevorgabe von “im Bereich von 4,625 %” wurde die Anleihe den Anlegern vorher in der Vermarktungsphase schmackhaft gemacht. Später ging es auf eine Rendite von 4,5 % zurück. Das Volumen wurde mit 1,5 Mrd. Dollar angegeben. Barclays, BNP Paribas, Citigroup und HSBC waren die Leads. Die Rentenbank besorgte sich 200 Mill. Pfund über einen bis Dezember 2017 laufenden Titel. Vermarktet wurde der Bond mit einer Spread-Vorgabe von “im Bereich von 32 BP”. Das Pricing erfolgte auch zum Spread von 32 BP über Gilts. HSBC und Royal Bank of Canada waren die Konsortialführer.