Anleger verlieren Hoffnung auf EZB
ku Frankfurt – Die Hoffnung der Anleger, dass die Europäische Zentralbank (EZB) den Märkten mit einer Ausweitung ihrer Stützungsmaßnahmen stärker unter die Arme greift, hat am Dienstag nachgelassen. Der Dax, der an den Vortagen deutlich geklettert war, brach seine Erholung ab. Er lugte nur zeitweise über den Vortagesschluss. Der deutsche Leitindex beendete den Handel mit einem leichten Minus von 0,2 % auf 10 148 Punkte. Der Euro Stoxx 50 gab um 0,5 % auf 3 256 Zähler nach.Zur Verschlechterung der Stimmung am Markt hat beigetragen, dass der vierteljährlich veröffentlichten Umfrage der EZB zur Kreditvergabe der Banken zu entnehmen ist, dass die Institute ihre Kreditvergabestandards erneut gelockert haben, was die Notenbank auch auf das von ihr aufgelegte Anleihekaufprogramm zurückführt. Zudem heißt es in dem Bericht, die Unternehmen der Eurozone hätten stärker Kredite nachgefragt. Am Markt wurde der Bericht dahingehend interpretiert, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Ausweitung oder Verlängerung des Bondkaufprogramms bereits im Rahmen der geldpolitischen Sitzung am Donnerstag deutlich gesunken ist.Die Angaben zur Kreditvergabe haben den Euro leicht gestützt. Am Abend war er für 1,1340 Dollar zu haben und war damit 0,2 % fester als am Vortag. Eine Ausweitung der quantitativen Stützungsmaßnahmen der Notenbank würde zu einer Schwächung der Währung führen.Der Ölpreis hat am Dienstag seine Talfahrt fortgesetzt. Die führende Nordseesorte Brent Crude verbilligte sich um 1 % auf 48,44 Dollar je Barrel (159 Liter). Die Akteure am Ölmarkt machen sich Sorgen wegen der Konjunkturlage in China nach den zuletzt schwach ausgefallenen Makrodaten und wegen der Aussicht, dass die globale Ölförderung weiter deutlich oberhalb der Nachfrage liegen soll. Vor rund zwei Wochen hatte das Barrel Brent noch mit rund 54 Dollar notiert.—– Bericht zur EZB Seite 7