Anleger werfen bange Blicke auf Dax & Co

Kommt der nächste Rücksetzer bei den Dividendentiteln? - DZ Bank hält an Jahresendprognosen fest

Anleger werfen bange Blicke auf Dax & Co

Von Kai Johannsen, FrankfurtDie bange Frage werden sich die Marktteilnehmer auch in der neuen Handelswoche stellen: Gehen die Aktienmärkte erneut auf Tauchstation, und wenn es dazu kommt, wie weit rutscht der Markt dann in die Tiefe? Sollte es zu neuerlichen Rücksetzern kommen, dürften die sicheren Bundesanleihen bei den Akteuren wieder hoch im Kurs stehen. In solchen Situationen werden die sicheren Häfen angesteuert, also die deutschen Staatstitel. Der jüngste Renditeanstieg dürfte dann erst einmal sein Ende finden.Nachdem es in 14 der vergangenen 15 Monate bei Dax & Co bergauf ging, war eine Gegenbewegung überfällig, schreiben die Aktienanalysten aus dem Hause der DZ Bank in ihrer aktuellen Markteinschätzung. Der Kursrutsch der vergangenen Tage am Aktienmarkt stelle eine Überreaktion dar. Ein Zinsschock oder gar eine Rezession seien sehr unwahrscheinlich. Das Konjunkturbild und der Zinsausblick bleiben für die Experten der DZ Bank unverändert. Die Prognosen für den Dax und den Euro Stoxx 50 Index werden bestätigt. Beim deutschen Leitindex sieht die DZ Bank zum Jahresende unverändert einen Stand von 14 000 Zählern. Beim Euro Stoxx 50 Index werden 4 000 Zähler per Jahresultimo in Aussicht gestellt.Wenig KonjunkturdatenVon Seiten der Konjunkturdaten dürfte der Wochenbeginn vergleichsweise ruhig verlaufen. Denn am Montag stehen in Europa keine marktrelevanten Daten an. Am Dienstag ist es ebenfalls noch recht ruhig, es kommen nur die Verbraucherpreise aus Großbritannien. Am Mittwoch richten die Anleger dann den Blick in die USA. Dort werden die Verbraucherpreise für Januar veröffentlicht. Es wird mit einem Anstieg um 0,3 % gerechnet nach einem Plus von 0,1 % im Monat davor. In der Kernrate – ohne Energie und Nahrungsmittel – stellen die Experten einen Anstieg um 0,2 % in Aussicht nach einem Zuwachs von 0,3 % im Jahresschlussmonat. Am Tag darauf steht der Philadelphia-Fed-Index auf dem Programm. Im Mittel der Prognosen gehen die Volkswirte für Februar von einem Rückgang von 22,2 Zählern auf nun 20 Punkte aus. Die übrigen anstehenden Daten sind eher der zweiten und dritten Reihe zuzurechnen.An den Anleiheprimärmärkten stehen nach Berechnungen der Zinsexperten der Commerzbank in der neuen Handelswoche Emissionen im Umfang von ca. 22 Mrd. Euro an. Italien, Deutschland, Frankreich und Spanien sind am Start. Die Commerzbank hält es durchaus für möglich, dass Portugal das gute Umfeld für eine reguläre Auktion nutzt. Von Interesse ist mit Sicherheit auch Belgien, das die erste grüne Staatsanleihe des Landes in Vorbereitung hat. Derzeit sind die Belgier mit ihrem grünen Erstlingswerk aber noch auf Roadshow, weshalb es in der neuen Handelswoche vielleicht noch nichts mit der Emission wird. Der Bund geht in der neuen Woche an das lange Marktende. Unter den Hammer kommt die bis Juli 2044 laufende Anleihe. Es steht ein Volumen von 1,5 Mrd. Euro an. Die Experten der Commerzbank gehen davon aus, dass das Papier am Markt gut aufgenommen wird.