Anleger zahlen dem Bund die Geldmarktzinsen
kjo Frankfurt – Am kurzen Ende der Kurve kann der Bund das Geld nicht nur ohne Zinsen aufnehmen, sondern die Anleger bezahlen dem Bund nach wie vor etwas für, dass sie ihr Geld bei ihm parken dürfen. Denn im Bereich der Sechsmonatspapiere sind die Sätze zum Wochenauftakt abermals negativ gewesen.Von den im Februar kommenden Jahres auslaufenden Geldmarkttiteln kam ein Volumen von 2 Mrd. Euro unter den Hammer. Die Banken aus der Bietergruppe Bundesemissionen – dies sind die in- und ausländischen Banken, mit denen der Bund sein Primärmarktgeschäft regelt, – kamen Gebote über 3,266 Mrd. Euro. Davon entfielen 2,146 Mrd. Euro auf Kursgebote und 1,12 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe. An der Auktion beteiligten sich nach Angaben der Deutschen Finanzagentur, die das Liquiditäts- und Schuldenmanagement des Bundes regelt, 25 Banken der insgesamt 37 Mitglieder umfassenden Bietergruppe. Sie gaben 49 Gebote ab.In die Zuteilung gingen Papiere über 1,431 Mrd. Euro ab einem Kurs von 100,001 %. Der gewogene Durchschnittskurs lag bei 100,00131 %. Die Durchschnittsrendite war bei – 0,0026 %. Die beiden vorangegangenen Versteigerungen von Sechsmonatspapieren hatten ebenfalls zu negativen Sätzen stattgefunden. Im Juli gingen die Titel zu – 0,0029 % weg und im Juni zu – 0,0015 %. Die Überzeichnung war gestern bei 2,3. Papiere für 569 Mill. Euro legten sich die Schuldenmanager in die Schublade für die Zwecke der Marktpflege. Die sogenannte Marktpflegequote ist der Eigenbestand des Bundes. Die Platzierung der Papiere am Sekundärmarkt übernimmt aber die Finanzagentur.Die Bundesanleihen blieben gut unterstützt. Die Kursspannen waren aber sehr eng. Viele Marktakteure befinden sich im Sommerurlaub, wodurch die Liquidität des Marktes abnimmt. Der Bund-Future mit September-Fälligkeit pendelte in der Spanne von 149,16 bis 149,51 % und war abends bei 149,32 mit 16 Ticks im Minus. Das in der Vorwoche erreichte Rekordhoch liegt bei 149,84 %. Die zehnjährige Bundrendite war abends bei 1,07 nach 1,05 % am Freitag. Am Freitag war das Rekordtief von 1,023 % erreicht worden.Niedersachsen brachte einen achtjährigen Titel über 500 Mill. Euro zum Spread von – 1 Basispunkt (BP). Vermarktet worden war der Bond mit einer Spread-Vorgabe von im Bereich von minus 1 BP. Der Kupon ist bei 1 %. BayernLB, Commerzbank, Landesbank Baden-Württemberg und Nord/LB waren die Leads.—– Leitartikel Seite 6