Anleihemärkte bieten attraktive Perspektiven

Axa IM: Beispiellose Stimuli der Zentralbanken

Anleihemärkte bieten attraktive Perspektiven

kjo Frankfurt – Die Anleihemärkte haben sich in jüngster Zeit positiv entwickelt, wobei sich die Renditen im Sommer in Richtung von Allzeittiefs bewegt und in einigen Fällen sogar historische Tiefststände erreicht haben. “Dennoch sind wir der Ansicht, dass trotz des unsicheren Marktumfelds weitere Gewinne möglich sind”, sagt Nick Hayes, Head of Total Return & Fixed Income Asset Allocation bei Axa Investment Managers. Die Anleihemärkte dürften seiner Ansicht nach weiteren Rückenwind erfahren, da die Zentralbanken beispiellose Stimuli setzen.Der Kauf von Vermögenswerten trage zur Bereitstellung von Liquidität und zur Kursstützung an den Anleihemärkten bei. “Die Zentralbanken werden nicht nur die quantitative Lockerung in absehbarer Zeit nicht zurückfahren, sondern vielmehr bei erneuter Volatilität weitere Maßnahmen zur Unterstützung der Märkte ergreifen”, so Hayes. In jüngster Zeit seien die Spreads enger geworden, was veranschauliche, dass sich der Renditeunterschied zwischen Staatsanleihen und risikoreicheren Unternehmensanleihen verringere. Teure BewertungDie Rally am Anleihemarkt habe dazu geführt, dass Anleihen teurer geworden seien. “Dennoch sehen wir attraktive Bewertungen, die Investoren Zugang zum Markt ermöglichen, wie beispielsweise Staatsanleihen mit langer Laufzeit, bestimmte Industrie- und Schwellenländeranleihen und Credit Default Swaps, die ein nützliches Instrument zur Risikobalancierung für Hochzinsanleihen während volatiler Phasen sind”, so der Experte. Auch wenn die Aktienmärkte weit von ihren Tiefstwerten im März entfernt seien, bleibe die Unsicherheit am Horizont bestehen. In einigen Teilen der Welt, wie den USA, nähmen die Fälle von Coronainfektionen weiter zu, und Befürchtungen würden laut, dass eine zweite Welle losbrechen könnte. Dies werde enorme Auswirkungen auf die Stärke und die Gestalt der globalen wirtschaftlichen Erholung haben und auch auf die wirtschaftliche Erholung der einzelnen Länder. Erholung verläuft anders”Wir erwarten, dass die Erholung anders verlaufen wird als nach der Finanzkrise 2008/2009, da es sich hierbei um eine exogene Krise und nicht um eine grundlegende Fehleinschätzung von Vermögenswerten handelt”, meint Experte Hayes. Dieses Mal sei es angesichts der Liquidität und der Unterstützung durch die Zentralbanken anzunehmen, dass die Erholung schneller einsetzen werde. Da diese Krise jedoch anders geartet sei als alles, was bislang erlebt wurde, lasse sich der genaue Verlauf der Erholung kaum vorhersagen. Neben der Corona-Pandemie gebe es allerdings auch zahlreiche andere Faktoren – wie die US-Präsidentschaftswahlen im November sowie die anhaltenden Spannungen mit China -, die die Erholung gefährden könnten.”Einige Investoren sind der Meinung, dass die Kontrolle der Renditekurve auf dem Weg ist. Dabei würde sich die Zentralbank verpflichten, die Menge an Anleihen zu kaufen, die der Markt zu seinem Zielkurs anbieten will. Diese Ansicht trägt zur aktuellen Rally bei”, sagt Hayes.