Rezessionssignale drücken Renditen der Bundesanleihen
Anleihen
Rezessionssignale drücken Bundrenditen
Einkaufsmanagerindizes befinden sich im Rückwärtsgang
kjo Frankfurt
Die Renditen der Bundesanleihen sind am Dienstag gesunken. Denn es gab neuerliche Rezessionssignale. Die zehnjährige Bundrendite, die am Vortag noch bei 2,87% gelegen hatte, fiel bis auf ein Tagestief von 2,78%. Im späten Handel wurden Werte um 2,83% gesehen.
Zeichen für eine aufziehende Rezession kamen von den Einkaufsmanagerindizes. Die deutsche Wirtschaft kommt offenkundig nicht in Schwung, im Gegenteil: Der Einkaufsmanagerindex für die gesamte Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – fiel im Oktober um 0,6 Zähler auf 45,8 Punkte, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Dienstag mitteilte. Das Barometer entfernte sich damit weiter von der Schwelle von 50 Zählern, ab dem es Wachstum signalisiert. Von Reuters befragte Ökonomen hatten 46,7 Punkte prognostiziert. Die Industrieproduktion bremste ihre Talfahrt, nachdem sich die Auftragslage zuletzt verbessert hatte. Auch die Dienstleister, die im Vormonat noch gewachsen waren, schrumpften wieder.
Negative Konjunktursignale kamen auch von der EZB. Die Nachfrage nach Firmenkrediten hat einer Umfrage der EZB zufolge in den Sommermonaten stark nachgelassen. Banken berichteten über einen kräftigen Rückgang bei Unternehmensdarlehen, wie die am Dienstag veröffentlichte Erhebung der EZB ergab. Auch die Nachfrage der Haushalte nach Immobilienkrediten und nach Konsumentenkrediten sei gesunken. Der Rückgang sei stärker ausgefallen als erwartet. Die höheren Zinsen, geringere Anlageninvestitionen der Unternehmen, ein geringeres Verbrauchervertrauen und schlechtere Aussichten für den Immobilienmarkt zählten zu den Gründen.