Anleihen
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Bondanleger legen
Verschnaufpause ein
Holzmann erteilt raschen Zinssenkungen Absage
kjo Frankfurt
Nach der jüngsten Rally an den Anleihemärkten, die die Renditen der Bundesanleihen im zehnjährigen Laufzeitenbereich auf den tiefsten Stand seit rund sieben Wochen befördert hat, legten die Bondanleger zum Wochenauftakt eine Verschnaufpause ein. Die Renditen bewegten sich ein Stück weit nach oben. Die zehnjährige Bundrendite war im späten europäischen Handel bei 2,74% und damit auf dem Tageshoch (Tagestief: 2,68%).
Im Blick haben die Anleger weiter die Inflations- und Leitzinsentwicklung und in diesem Zusammenhang Äußerungen von Notenbanken, die Aufschluss über den künftigen Pfad in der Geldpolitik ermöglichen könnten. So erteilte zum Wochenauftakt Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann Börsenspekulationen auf rasche Zinssenkungen eine Absage. Mit einer baldigen Senkung der Zinsen sei nicht zu rechnen, sagte das EZB-Ratsmitglied am Montag am Rande einer Konferenz in Wien. "Irgendwann wird das geschehen, aber im Moment sehe ich das nicht." Die EZB müsse die Inflationsentwicklung genau beobachten und müsse bereit sein, die Zinsen nötigenfalls erneut anzuheben. "Wir müssen wachsam bleiben." Der Sieg über die Inflation sollte auf keinen Fall zu früh verkündet werden, warnte Holzmann. Danach gefragt, ob er hinsichtlich der Wachstumsaussichten der Wirtschaft besorgt sei, sagte Holzmann: "Nicht wirklich, denn man muss bedenken, dass wir die Zinsen um 450 Basispunkte in Europa angehoben haben, und trotz dieses starken Anstiegs haben wir immer noch eine Stagflation, daher könnte es viel, viel schlimmer sein."