Anleihen rutschen leicht ins Minus
kjo Frankfurt – Die Rückkehr des Risikoappetits hat am Donnerstag den sicheren Staatsanleihen zunächst zu schaffen gemacht. Die Anleger setzten verstärkt auf Risiko-Assets – abzulesen an den zwischenzeitlichen Kursgewinnen an den Aktienmärkten – und trennten sich von Bundesanleihen. Allerdings hielten sich die Kursverluste bei den Anleihen in Grenzen, denn aus den USA kamen Signale einer schwächeren Konjunkturentwicklung. Zudem bröckelten die Aktiennotierungen später wieder ab. Das stützte die Bundestitel später wiederum. Der Bund-Future mit Dezember-Fälligkeit lag im späten europäischen Handel bei 160,10 % mit 16 Ticks im Minus. Es ging bis auf das Tagestief von 159,75 % herunter. Die zehnjährige Bundrendite stellte sich auf 0,40 % nach 0,38 % am Vortag. Das Tageshoch lag bei 0,42 %.Schwächesignale bezüglich der US-Konjunktur kamen vom US-Einkaufsmanagerindex (ISM). Danach hat die US-Industrie im Oktober überraschend deutlich an Fahrt verloren. Zum Start des vierten Quartals fiel der ISM-Index auf 57,7 Zähler von 59,8 Punkten im Monat zuvor. Ökonomen hatten im Schnitt nur mit einem leichten Rückgang auf 59 Punkte gerechnet. Das Barometer fiel auf den tiefsten Stand seit April. Das Wachstum im Neugeschäft verlor ebenso an Schwung wie die Beschäftigungslage. Viele Anleger rechnen damit, dass sich die US-Wirtschaft in den kommenden Monaten deutlicher abkühlt und die Fed ihren restriktiveren Kurs in der Geldpolitik dann nicht mehr in dem jetzigen Ausmaß fortführen kann. Das würde die Anleihemärkte stützen.