Anleiherenditen ziehen 2013 an

Tapering-Debatte dominiert das Geschehen an den Bondmärkten - Fed überrascht die Akteure

Anleiherenditen ziehen 2013 an

Das Rentenjahr 2013 ist durch die Tapering-Diskussion bestimmt worden. Kürzt die Fed nun die Bondkäufe und wenn ja, ab wann wird sie damit beginnen? Das war die wichtige Frage. Zweimal wurde so mancher Marktteilnehmer in dieser Hinsicht auf dem falschen Fuß erwischt.kjo Frankfurt – Für die Akteure an den Bondmärkten der USA und der Eurozone ist 2013 ein recht spannendes Anleihenjahr gewesen. In den ersten vier Monaten wies die Tendenz bei den Renditen – so zum Beispiel bei den Langläufern – per saldo nach unten. In der Eurozone etwa waren die Bundesanleihen nach wie vor stark gefragt. Ein Grund dafür waren auch die Sorgen rund um die Staatsschuldenkrise. Hinzu kam die Jagd nach Rendite, die Anleger zum Beispiel die Laufzeitenkurve hinaufwandern ließ, damit sie darüber noch einen gewissen Rendite-Pick-up bekommen konnten. Anfang des Jahres 2013 lag die Rendite der zehnjährige Bundesanleihe noch bei knapp unter 1,50 %. Bis Ende April ging es dann in den Keller – bis auf knapp unter 1,20 % sackten die Sätze in dieser Zeit noch mal ab. Kurswende im MaiIm Mai kam es dann erstmals zur Kurswende. Denn bei der US-Zentralbank deutete sich im Urteil vieler Marktakteure ein Schwenk in der Geldpolitik an, der fortan für Diskussionen an den Märkten sorgte. Die Fed könnte – so die Lesart der Märkte – womöglich früher als gedacht die markt- und konjunkturstützenden Käufe von Staatsanleihen und hypothekenbesicherten Bonds (Mortgage Backed Securities) kürzen. Die Fed nahm Monat für Monat derartige Wertpapiere im Umfang von 85 Mrd. Dollar aus dem Markt. 45 Mrd. Dollar entfielen dabei auf die US-Staatsanleihen (Treasuries) und 40 Mrd. Dollar auf die Agency-MBS. Wenn die Fed diese Stützungskäufe – darüber sollten die Renditen gesenkt bzw. niedrig gehalten werden, um hierüber wiederum die Konjunktur zu stimulieren – reduziert und das womöglich auch noch sprunghaft, bricht den Märkten ein steter Zustrom von Kapital weg. Das könnte dann wiederum zu stark steigenden Renditen am Markt führen – so die Befürchtung vieler Marktteilnehmer. In der Folgezeit kam es dann bei den US-Staatsanleihen zu Renditesteigerungen. Im Schlepptau des US-Marktes zogen auch die Renditen der Bundesanleihen an. Bis auf knapp über 2 % kletterte die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe bis Anfang September.Doch dann kam die große Enttäuschung – die erste. Im Markt war viel darüber debattiert worden, ab wann die Fed denn nun mit der Kürzung der Anleihekäufe beginnen könnte. Als frühstmöglichen Zeitpunkt hatten Marktteilnehmer September ausgemacht. Und je näher der Septembertermin der Sitzung des Fed-Offenmarktausschusses rückte, desto mehr rechnete auch so mancher Marktteilnehmer an diesem Datum mit der Verkündung des Beginns des sogenannten Tapering. Aber es kam eben anders. Die Fed verkündete eben nicht den Beginn der Rückführung der Anleihekäufe, sondern fuhr weiter mit durchgedrücktem Gaspedal, d.h. sie kaufte in unvermindertem Umfang Anleihen an den Märkten auf. Mal lauter, mal leiserIn der Folgezeit wurde immer wieder darüber diskutiert, ab wann es zum Beginn des Tapering kommen könnte. Fielen US-Konjunkturdaten robuster als erwartet aus, wurde die Diskussion über das Tapering wieder lauter geführt. Zeigten Daten eine schwächere Verfassung der US-Wirtschaft an, wurde die Debatte wieder leiser. Per saldo kamen die Renditen bei den Staatstiteln in den USA und bei den Bundesanleihen nach der als enttäuschend aufgenommenen Fed-Sitzung im September wieder zurück. Die Jahrestiefs wurden aber nicht wieder gesehen.Wenige Tage vor Weihnachten kam dann für so manchen Marktteilnehmer die zweite Überraschung in Sachen Tapering. Die Fed verkündete bei der letzten Sitzung des Jahres 2013 den Beginn des Tapering ab Januar 2014. Gekürzt wird um 10 Mrd. Dollar. Die Reaktionen an den Rentenmärkten fielen aber sehr verhalten aus. Von kräftig steigenden Renditen oder sogar einem Kollaps der Märkte war weit und breit nichts zu sehen.Zum Jahresende 2013 lag die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe bei 1,94 % und damit rund 50 Basispunkte über dem Stand vom Jahresanfang. Das ist ein vergleichsweise moderater Renditeanstieg. Ausverkaufsstimmung und Marktverwerfungen sehen bekanntlich anders aus.