ANLEIHEN

Anleiheverzinsungen rutschen ab

Bundrenditen nun bei minus 1 Prozent - Großbritannien im Negativzins-Klub

Anleiheverzinsungen rutschen ab

ck Frankfurt – Der dramatische Rutsch der Staatsanleiheverzinsungen hat zum Wochenauftakt unvermindert angehalten. Dabei wurden etliche historische Meilensteine erreicht. So trat mit Großbritannien ein weiteres Industrieland dem Negativzins-Klub bei. In der zweijährigen Laufzeit sank die Gilt-Verzinsung bis auf -0,035 %, um im Verlauf wieder in den positiven Bereich zurückzukehren. Zuletzt lag sie kaum verändert im Vergleich zum Freitag bei 0,09 %. Auch in den drei- und vierjährigen Laufzeiten sanken die Renditen vorübergehend unter die Nulllinie.In Deutschland erreichten die Bundrenditen erstmals die Schwelle von -1 %. Den Auftakt machte die dreijährige Laufzeit, deren Verzinsung bis auf -1,07 % fiel. Zuletzt lag sie 13 Stellen unter Vortagsniveau bei -1,03 %. Bis zur siebenjährigen Laufzeit wurde die Marke von -1 % erreicht. In der zehnjährigen Laufzeit sank die Rendite bis auf ein Rekordtief von -0,91 % und lag zuletzt 13 Stellen unter Vortagsniveau bei -0,86 %. Die Verzinsung der zehnjährigen US-Staatsanleihe sackte bis auf 0,32 % ab und lag am Abend 20 Stellen unter dem letzten Stand vom Freitag bei 0,51 %. Fed-Senkung prognostiziertAm Markt verfestigten sich die Erwartungen, dass die Notenbanken weitere Leitzinssenkungen beschließen werden. So glaubt etwa Goldman Sachs, dass die Fed nach ihrer zweitägigen zinspolitischen Tagung am 17. und 18. März ihren Leitsatz um weitere 50 Basispunkte (BP) senken und in der Tagung am 28. und 29. April einen weiteren 50-BP-Schritt folgen lassen wird. Damit würde die Fed Funds Rate wieder das Rekordtief von 0 % bis 0,25 % erreichen, auf dem sie sich zuletzt im Jahr 2015 befand. Die LBBW hält ein Unterschreiten der -1-%-Marke auch bei der zehnjährigen Bundrendite für möglich. Der beispiellose Rückgang der Ölpreise mache alle Inflationsprognosen zu Makulatur, sollte er von Dauer sein. Eine entsprechende Reaktion der Notenbanken werde dann nicht auf sich warten lassen. Und um das Maß voll zu machen, flüchteten derzeit alle Anleger aus Risikoassets hinein in die letzten sicheren Häfen, also vor allem US-Treasuries und Bundesanleihen. “Die nächste große Wette dürfte die auf negative Renditen für zehnjährige US-Treasuries sein. Damit wäre dann die letzte Bastion am Rentenmarkt gefallen.”