ANLEIHEN

Ansturm auf Staatsanleihen aus Argentinien

Land emittiert erstmals seit 15 Jahren wieder Bonds - Orderbuch für vier Titel erreicht 40 Mrd. Dollar

Ansturm auf Staatsanleihen aus Argentinien

kjo Frankfurt – Argentinien kehrt an den internationalen Bondmarkt zurück. Erstmals seit 15 Jahren konnten die Anleger gestern nun wieder bei Schuldpapieren des südamerikanischen Landes zugreifen, was sie offensichtlich auch taten. Für vier Bonds soll am späten Nachmittag ein Orderbuch von rund 40 Mrd. Dollar zusammengekommen sein. Es wurde am Markt davon ausgegangen, dass der Bond-Deal eine Größenordnung von 10 bis 15 Mrd. Dollar erreicht.Ein dreijähriger Bond wurde den Anlegern mit einer Renditevorgabe von um die 6,75 % schmackhaft gemacht. Ein zehnjähriger Bond wurde mit der Renditevorgabe von “im Bereich von 8 %” vermarktet. Des Weiteren offerierten die Argentinier einen fünfjährigen Titel, der mit einer um 50 Basispunkte (BP) unter der zehnjährigen Rendite liegenden Renditevorgabe vermarktet wurde. Bei einem 30-jährigen Bond lag die Renditevorgabe in der Marketingphase 85 BP über der zehnjährigen Rendite. Deutsche Bank, HSBC, J.P. Morgan und Santander waren die globalen Koordinatoren. BBVA, Citigroup und UBS zählten zu den Bookrunnern. Es wird damit gerechnet, dass der Deal heute abgeschlossen wird.Der deutliche Preisrückgang am Ölmarkt setzte zum Wochenauftakt zeitweise die Renditen der Bundesanleihen unter Druck. Teilnehmer sprachen von einer kurzzeitigen Flucht in Sicherheit. Die wichtigsten Ölförderländer hatten sich am Wochenende bei einem mit Spannung erwarteten Treffen in der katarischen Hauptstadt Doha nicht auf eine Deckelung der Ölproduktion einigen können. Damit sollte eigentlich dem dramatischen Ölpreisverfall entgegengewirkt werden. Die zehnjährige Bundrendite fiel bis auf 0,11 % zurück. Das Rekordtief von 0,049 %, das im April vergangenen Jahres erzielt wurde, rückte damit wieder ein Stück näher.Die frühen Kursgewinne wurden später wieder mitgenommen. Der Bund-Future mit Juni-Fälligkeit lag abends bei 163,37 % mit 51 Ticks im Minus. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei unveränderten 0,13 %.