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Argentinien räumt kräftig ab

Orderbuch für vier Bonds erreicht mehr als 68 Mrd. Dollar - Italien geht an das lange Marktende

Argentinien räumt kräftig ab

kjo Frankfurt – Da hat so mancher Marktteilnehmer gestern nicht schlecht gestaunt: Argentinien meldet sich zurück an den internationalen Bondmärkten und räumt dabei richtig ab. Das Marketing für den Auftritt im Dollar mit vier Laufzeiten begannen die Banken schon am Montag. Die Single-B-Adresse hatte für den Deal – die erste Transaktion seit 15 Jahren – Deutsche Bank, HSBC, J.P. Morgan und Santander als globale Koordinatoren verpflichtet. Zu den Bookrunnern gehörten BBVA, Citigroup und UBS.Die Banken konnten ganz offensichtlich die Investoren dafür begeistern, mit von der Partie zu sein. Sie generierten ein Orderbuch von mehr als 68 Mrd. Dollar. Damit übertrafen die Argentinier das 50 Mrd. Dollar schwere Orderbuch der brasilianischen Firma Petrobras 2013. Petrobras hatte seinerzeit über sechs Tranchen in der US-Devise letzten Endes 11 Mrd. Dollar lockermachen können. Bei Argentinien war zunächst am Markt eine Deal-Größe von 10 bis 15 Mrd. Dollar im Gespräch. Infolge der guten Nachfrage fiel der Deal schließlich eine Nummer größer aus: 16,5 Mrd. Dollar wurden in die Kasse der Südamerikaner gespült. Der größte Deal bleibt damit aber derjenige von Verizon. Hier wurden 2013 bei einem Orderbuch von 101 Mrd. Dollar Bonds über 49 Mrd. Dollar an den Markt gebracht.Argentinien bediente die gesamte Laufzeitenkurve. Im kurzen Bereich offerierte der Staat eine dreijährige Laufzeit. Schmackhaft gemacht wurde der Bond den Anlegern mit einer ersten Renditeüberlegung von um die 6,75 %. Später wurde die Guidance von 6,25 % bis 6,5 % ausgerufen. Die Anleger bekamen den Bond schlussendlich zu einer Rendite von 6,25 %, also am unteren Rand der Vermarktungsspanne. Dieser Bond wurde 2,75 Mrd. Dollar schwer.Des Weiteren gab es einen zehnjährigen Bond, der mit einer ersten Renditevorgabe von “im Bereich von 8 %” ins Rennen geschickt wurde. Anschließend wurde aber auch hier die Vermarktungsvorgabe zurückgenommen, und zwar auf 7,5 % bis 7,625 %. Der Bond im Umfang von 6,5 Mrd. Dollar ging schließlich zum Satz von 7,5 % an die Investoren. Ein fünfjähriger Bond wurde zunächst mit einer Rendite angepriesen, die 50 Basispunkte (BP) unter der Rendite des zehnjährigen Bonds lag. Später wurde das auf 6,875 % bis 7,125 % konkretisiert. Bei den Anlegern wurde der Titel über 4,5 Mrd. Dollar schlussendlich zu 6,875 % untergebracht. Den 30-jährigen Bond bekamen die Investoren zu einer Rendite von 8 % (Kupon: 7,625 %). Der Titel wurde 2,75 Mrd. Dollar schwer.Italien ging an das lange Marktende und platzierte einen 20-jährigen Bond. Er ging zu einem Spread von 39 BP über 2032 fälligen Papieren der Italiener an die Anleger. Auch hier gab es einen Investorenansturm, wie am Orderbuch von mehr als 17 Mrd. Euro abzulesen war.Die Deutsche Pfandbriefbank hat zudem eine Anleihe über 500 Mill. Euro mit einem Kupon von 1,125 % und einer Laufzeit von vier Jahren emittiert, das Orderbuch war mit über 1,6 Mrd. Euro stark überzeichnet. Ruhig war es bei den Bundesanleihen. Die zehnjährige Bundrendite lag abends bei 0,18 (Vortag: 0,17) %.—– Wertberichtigt Seite 8