Arrivederci Euro Stoxx 50
Trotz der Erholung der Aktie Deutsche Bank – in zwei Wochen ein Plus von gut 15 % – sind die Tage ihrer Mitgliedschaft im Benchmark-Index der Eurozone Euro Stoxx 50 wohl gezählt. Zu groß ist der Abstand in der Streubesitz-Marktkapitalisierung zum französischen Medienriesen Vivendi und erst recht zum irischen Baukonzern CRH, um aus eigener Kraft den Indexerhalt sicherzustellen. Es müsste ein Übernahmeangebot her, um den Kurs derart hochzutreiben. Nach dem Index-Rebalancing, das vom Indexanbieter Stoxx am 3. September verkündet wird, dürfte Europas Banksektor in dem Index fest in der Hand spanischer, französischer, italienischer und niederländischer Adressen sein. Für die Deutsche Bank wird Unicredit aufsteigen, die erst vor zwei Jahren aus dem Index gefallen ist. Das Comeback der Italiener zeigt, dass mit einer Restrukturierung auch die Attraktivität für Investoren wieder steigt – nach dem Arrivederci besteht Hoffnung. Der Erosionsprozess für deutsche Unternehmen im Euro Stoxx 50 reicht womöglich weiter: Auch für Eon könnte es noch eng werden. Der Weg zum Aufstieg für die Deutsche Börse ist aber noch weit. dm