Asiens Unternehmen greifen verstärkt zu Bonds

Emissionen haben sich seit 2008 nahezu verfünffacht

Asiens Unternehmen greifen verstärkt zu Bonds

ck Frankfurt – Die asiatischen Unternehmen greifen seit Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008 verstärkt zur Anleihe als Finanzinstrument. Laut einer Studie des Deutsche Bank Research ist das Emissionsvolumen geradezu explodiert. Belief sich das Emissionsvolumen im Jahr 2008 noch auf etwas mehr als 100 Mrd. US-Dollar, hat es sich mit rekordhohen 512 Mrd. Dollar 2012 und 480 Mrd. Dollar im zurückliegenden Jahr nahezu verfünffacht. 24 Prozent des BIPDas ausstehende Volumen asiatischer Unternehmensanleihen belief sich im dritten Quartal 2013 auf 3,2 Bill. Dollar, was fast dem Dreifachen des Volumens von Ende 2008 entspricht. Die Unternehmensanleihen-Marktkapitalisierung der Region entsprach im Jahr 2012 24,2 % des Bruttoinlandsprodukts nach 16,7 % im Jahr 2008.Die Deutsche Bank Research nennt für diese Entwicklung vielfältige Ursachen, darunter sich verbessernde fundamentale Rahmenbedingungen und Kreditwürdigkeit sowie das Niedrigzinsumfeld, das Investoren aus den entwickelten Volkswirtschaften zu umfangreichen Investitionen in den Schwellenländern veranlasst hat. Zum Teil sei sie auf Bemühungen der Region, Staatsanleihemärkte in Lokalwährung zu etablieren, zurückzuführen.Weitere Ursachen sind laut der Studie regulatorische Veränderungen, d.h. die erhöhten Eigenkapitalanforderungen durch Basel III, die die Kreditvergabe der Banken limitieren. Ferner verweisen die Autoren auf Maßnahmen, die speziell darauf zielen, Emissionen von lokalen Agenturen gerateten Anleihen oder von Schuldtiteln ohne Bonitätsnote zu fördern. So wurde etwa in Thailand der Verkauf nichtgerateter Anleihen an qualifizierte Investoren erlaubt.Das starke Wachstum des Bondmarkts habe zwar eine effiziente Finanzierungsmöglichkeit für Geschäftszwecke geschaffen. Allerdings müsse die umfangreiche Nutzung des Kapitalmarkts durch asiatische Unternehmen noch von entsprechenden Fortschritten bei der Vertiefung und Stabilisierung der Märkte begleitet werden.Mit wenigen Ausnahmen seien die asiatischen Anleihemärkte klein und illiquide. Innerhalb der Region gebe es erhebliche Unterschiede, was Marktgröße und strukturelle Charakteristiken des Emissionsgeschehens betreffe. Zudem habe sich die Unternehmensverschuldung in der Region, insbesondere in China, erheblich erhöht, was die Anfälligkeit für eine plötzliche Austrocknung erhöhe. Reformen gefordertDaher sind nach Meinung der Volkswirte von Deutsche Bank Research Reformen unerlässlich. Kernpunkte seien eine Verbesserung der Marktinfrastruktur, eine Verbreiterung der Investorenbasis und einer vertiefte Integration. Unter anderem sprechen sich die Experten in der Studie für Verbesserungen in den rechtlichen Rahmenbedingungen aus, die helfen würden, einen Repo- und einen Derivatemarkt zu entwickeln.