Auch 2023 über 12 Millionen Aktionäre in Deutschland

2023 ging die Zahl der Aktionäre in Deutschland zwar um 570.000 zurück, liegt mit 12,3 Millionen aber erneut über der Marke von 12 Millionen, so das Deutsche Aktieninstitut. Anleger setzen dabei vor allem auf Fonds und ETFs.

Auch 2023 über 12 Millionen Aktionäre in Deutschland

Erneut über 12 Millionen Aktionäre

Aktieninstitut stellt geringes Minus fest – Fonds und ETFs dominieren

wrü Frankfurt

Mit 12,3 Millionen liegt die Zahl der Aktiensparerinnen und Aktiensparer in Deutschland 2023 im vierten Jahr in Folge über der Marke von 12 Millionen, teilt das Deutsche Aktieninstitut mit. Damit sparen 17,6% der Bevölkerung in Aktien, Aktienfonds und ETFs. Nach Meinung des Aktieninstituts ändert sich trotz eines Rückgangs von 570.000 Anlegerinnen und Anlegern im Vergleich zum Vorjahr nichts am langfristigen Trend nach oben.

Fonds und ETFs dominieren

„Auf lange Sicht erwirtschaftet eine breit gestreute Aktienanlage durchschnittlich 6 bis 9% Rendite pro Jahr. Viele Bürgerinnen und Bürger verstehen die Bedeutung von Aktien, Aktienfonds und ETFs für ihre Altersvorsorge und den Vermögensaufbau“, erklärt Christine Bortenlänger, Geschäftsführende Vorständin des Deutschen Aktieninstituts. „Gut jeder Sechste in Deutschland ist 2023 in Aktien investiert. Angesichts von Zinswende, anhaltend hoher Inflation und eingetrübten wirtschaftlichen Aussichten ist die Zahl der Aktiensparer ein gutes Ergebnis.“

Auch im Jahr 2023 waren aktienbasierte Fonds und ETFs die beliebteste Form der Aktienanlage. 7,6 Millionen Aktiensparer haben ausschließlich Fonds oder ETFs im Depot. 2 Millionen legen nur in Aktien an. Beide Anlageformen kombinieren 2,6 Millionen Sparerinnen und Sparer. Damit beträgt die Zahl der Anlegerinnen und Anleger in Fonds und ETFs rund 10,3 Millionen und liegt auf Vorjahresniveau. Insgesamt befinden sich damit in mehr als 80% der Aktiendepots Fonds oder ETFs. Doch hat die Zahl derjenigen, die direkt in Aktien investieren, abgenommen: Nur noch 4,7 Millionen und damit 585.000 weniger als noch 2022 sind in Einzelaktien investiert.

Unter den 12,3 Millionen Personen mit einem Aktieninvestment sind 2,8 Millionen ETF-Sparerinnen und -Sparer. Das entspricht 22%. „ETFs sind damit als Form der Aktienanlage etabliert“, stellt das Aktieninstitut fest.

Besonders entscheiden sich die Jüngeren für ETFs. Während 35% der Aktiensparer im Alter unter 40 Jahren mit ETFs sparen, sind es bei den Älteren nur 17%. ETFs sind zudem bei Männern verbreiteter als bei Frauen. Während bei den Aktiensparern jeder Vierte einen ETF im Depot hat, ist es bei den Aktiensparerinnen nur jede Sechste.

4,7 Millionen Frauen und damit in etwa so viele wie im Vorjahr hatten 2023 Aktien, Aktienfonds oder ETFs im Depot. „Diese Stabilität ist erfreulich, denn Frauen sind insgesamt immer noch weniger am Aktienmarkt engagiert als Männer“, so das Aktieninstitut. Da die Zahl der Männer mit einem Aktieninvestment um 520.000 auf 7,6 Millionen gesunken ist, verringert sich der Abstand zwischen Aktiensparerinnen und Aktiensparern das zweite Jahr in Folge.

Während ältere Anleger der Aktienanlage weitgehend treu geblieben sind, ist die Zahl der jüngeren Aktiensparer gesunken. In der Altersgruppe der unter 40-Jährigen haben 514.000 Sparerinnen und Sparer ihre Aktieninvestments verkauft. Langfristig stellt das Aktieninstitut aber einen positiven Trend bei jungen Anlegern fest.

Wenig Aktionäre im Osten

Große Unterschiede gibt es nach wie vor zwischen Ost und West. Während in den alten Bundesländern jede fünfte Person Aktien besitzt, ist es in den neuen Bundesländern nur jede zehnte. Auch fiel der Rückgang 2023 mit 11% im Osten stärker aus als im Westen mit gut 3%.

„Breit gestreute, langfristige Aktienanlagen mit ihren hohen Renditen sind prädestiniert für die Altersvorsorge. Das von der Bundesregierung vorgeschlagene Generationenkapital, mit dem ein Kapitalstock neben der gesetzlichen Rente aufgebaut werden soll, ist ein wichtiger erster Schritt, Aktienrenditen für die Altersvorsorge zu nutzen“, erklärt Bortenlänger. „Die Regierung darf jetzt nicht länger zögern und muss das Generationenkapital in diesem Jahr endlich einführen.“

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