"Auch BMW ist Schwellenländer"

Bert Flossbach reitet die Euphorie-Welle der Emerging Markets nicht mit

"Auch BMW ist Schwellenländer"

sts Frankfurt – Assets aus Schwellenländern erfreuen sich in diesem Jahr großer Beliebtheit, viele Vermögensverwalter preisen die Anlageklasse derzeit an. In die Euphorie der Branche mag Bert Flossbach jedoch nicht einstimmen, wie während eines Pressegesprächs in Frankfurt deutlich wurde.Dabei bietet der Kölner Vermögensverwalter Flossbach von Storch, dessen Mitgründer und -inhaber Flossbach ist, selbst einen Schwellenländer-Aktienfonds an, der im laufenden Jahr bisher gut 9 % an Wert gewonnen hat. Die Skepsis gründet Flossbach auch darauf, dass eine genaue Aktienauswahl in der Region nötig sei. “Es gibt wenig Firmen, bei denen man ein gutes Investment machen kann”, sagte er. “Die Straße ist mit Desastern gepflastert.” Hauptproblem vieler Unternehmen in den Schwellenländern seien Probleme mit der Corporate Governance.Seiner Einschätzung nach gehen die Kursgewinne der Schwellenländeraktienmärkte auf Zuflüsse aus den Industrieländermärkten zurück. Der Fonds seines Hauses ist am stärksten in Indien investiert, das ein Viertel des Volumens ausmacht. “In Indien gibt es viele gute Firmen.” Es folgen Südafrika mit einem Anteil von 12 % und Mexiko mit einem Anteil von 11 %.Um in das Wachstum der Schwellenländer zu investieren, benötigt es nach Einschätzung des Fondsmanagers nicht zwangsläufig Aktien aus der Region. Viele westliche Industrieländerunternehmen erzielten inzwischen hohe Umsatzanteile in den aufstrebenden Ländern. “Auch BMW ist Schwellenländer, Unilever und Nestlé machen dort mehr als die Hälfte ihres Geschäftes.” In Emerging Markets-Fonds des Kölner Hauses ist die Unilever-Aktie mit einem Anteil von 4 % die drittgrößte Position.