EUROPÄISCHE BONDWOCHE

Auf Spanien folgt Italien

Staatsanleiheauktion am Donnerstag - Griechenland verlängert Umtauschfrist erneut

Auf Spanien folgt Italien

Von Kai Johannsen, FrankfurtDie Bond- und Credit-Akteure haben die Eurozonen-Peripherie wieder verstärkt im Blick. Nicht etwa weil sich die Spreads weiter einengen, sondern weil sie die Gegenrichtung eingeschlagen haben. Für besondere Beachtung hat dabei Spanien gesorgt. Bei einer Auktion der Iberer in der gerade abgelaufenen Handelswoche ging die Nachfrage zurück, das von den Spaniern platzierte Volumen lag am unteren Rand der in Aussicht gestellten Bandbreite und die Renditen zogen an – zum Teil sogar recht deutlich.Die Reaktionen der Märkte sprachen eine klare Sprache. Die Bonds rutschten nach der Auktion ab, auch wenn sie sich bis zum Handelsende von einem Teil der Verluste erholen konnten. Die Spreads der CDS auf spanische Staatskreditrisiken weiteten sich aus – weit entfernt von den Rekordhochs waren die Spanien-Kontrakte nach der Auktion nicht mehr. In der gesamten Eurozonen-Peripherie waren nach der Versteigerung der spanischen Staatsanleihen wieder Spread-Ausweitungen der CDS zu beobachten. Diese Tendenz setzte sich auch am Donnerstag fort.Die schlechtere Stimmung färbte demzufolge auf andere Länder der Eurozonen-Peripherie erneut ab. Im Blick haben die Akteure dabei in erster Linie Italien. Das wird auch in der neuen Woche der Fall sein. Denn nach den Spaniern müssen nun wieder die Italiener an den Markt. Ein wöchentlicher Wechsel, der in der Vergangenheit schön häufiger zu beobachten war. Es wird ein weiterer Test, wie groß der Investorenappetit auf Staatspapiere aus der Peripherie ist. Die Italien-Auktion ist für Donnerstag angesetzt.Die Zinsexperten der Commerzbank gehen davon aus, dass bei den Italienern ebenfalls drei Bonds unter den Hammer kommen werden. Sie erwarten die Laufzeiten März 2015, April 2016 und Februar 2019. Es wird davon ausgegangen, dass die italienischen Schuldenmanager über die drei Papiere ein Kapitalvolumen in der Größenordnung von 5 bis 6 Mrd. Euro anstreben werden. Sicherheit steht hoch im KursDie Befürchtungen der Anleger, dass die Peripherie wieder stärker abrutschen könnte, waren auch an anderer Stelle zu beobachten. Die Investoren setzten einmal mehr auf Sicherheit. Gefragt waren infolgedessen die sichersten Papiere der Eurozone. Die Bundesanleihen verzeichneten am Donnerstag Gewinne. Im Verlauf der Sitzung markierte der Bund-Future mit Fälligkeit Juni ein Kontrakthoch. Sollten sich die Unsicherheiten rund um die Peripherie fortsetzen, wenn es etwa auch den Italienern nicht gelänge, einen Auktionserfolg zu realisieren, dürften die Benchmarks der Eurozone bei Anlegern weiterhin hoch im Kurs stehen. Einem Test der Renditetiefs der zehnjährigen Bundesanleihe steht dann nichts im Wege.Im Blick haben die Akteure auch Griechenland, und zwar bezüglich des Schuldenschnitts bei den Anleihen des Landes, die nach internationalem Recht begeben wurden. Bis zum 4. April hatten die Halter dieser Anleihen Zeit, um ihre Erklärung über eine Beteiligung am Schuldenschnitt abzugeben. Die Frist war am 9. März zunächst bis zum 23. März verlängert worden und anschließend ein weiteres Mal bis Anfang April. Griechenland teilte am Donnerstag mit, dass Anleihen nach internationalem Recht für rund 20,3 Mrd. Euro getauscht werden, und zwar am 11. April. Für die übrigen ausstehenden Bonds wurde die Frist abermals verlängert, und zwar bis zum 20. April. Der Zentralstaat Griechenland hat Anleihen nach internationalem Recht für rund 18 Mrd. Euro emittiert. Hinzu kommen noch internationale Anleihen von staatlichen Verkehrs- und Transportbetrieben für 9 Mrd. Euro, die mit einer Garantie des Staates versehen sind.