Aussicht auf weiterhin hohe Zinsen belastet Aktienmarkt
Zinsperspektive belastet Aktien
Dax holt nach schwachem Auftakt Verluste aber weitgehend auf
ku Frankfurt
Der Dax hat sich am Freitag nach einem schwachen Start im Tagesverlauf gefangen und den Handel mit einem kleinen Minus von 0,1% auf 15.557 Punkte beendet. Nach Einschätzung von Händlern werden die Aktienmärkte derzeit durch die Zinsperspektive belastet. Am Mittwoch hatte Jerome Powell, Chairman der amerikanischen Notenbank Federal Reserve, deutlich gemacht, dass bei den Zinsen durchaus noch Luft nach oben ist und dass mit einem länger höheren Leitzinsniveau zu rechnen ist. Dies belastet die Unternehmen durch höhere Finanzierungen und die Konjunktur könnte stärker Mitleidenschaft gezogen werden als bisher gedacht. Verhalten war auch die Performance des Euro Stoxx 50. Er gab um 0,1% auf 4.210 Punkte nach.
Fest zeigten sich Siemens Healthineers mit einem Aufschlag von 3,8% auf 47,47 Euro. Die Analysten von J.P. Morgan gehen davon aus, dass es ein starkes Schlussquartal des Geschäftsjahres 2022/23 gegeben hat und einen starken Start in das neue Jahr geben wird.
Das Marktsentiment nur leicht verbessert hat ein über den Erwartungen hereingekommener kombinierter Einkaufsmanagerindex für Industrie und Dienstleistungen für die Eurozone. Er verbesserte sich um 0,4 Punkte auf 47,1 Zähler, gemäß der Konsensschätzung hatten Ökonomen mit einem weiteren Rückgang bis auf 46,5 Punkte gerechnet. Gleichwohl zeigte sich der Euro im Tagesverlauf etwas schwächer, holte aber später seine Verluste auf und wurde am Abend zu 1,0661 Dollar in etwa auf Vortagsniveau gehandelt.
Der Brent-Ölpreis hat am Freitag um 0,4 % auf 93,69 Dollar je Barrel zugelegt. Mit Blick auf das knappe Angebot war der Ölpreis vor wenigen Tagen bis auf knapp 96 Dollar gestiegen, dann hatten jedoch Gewinnmitnahmen eingesetzt. Der Anstieg vom Freitag ist Händlern zufolge darauf zurückzuführen, dass Russland die Exporte von Benzin und Diesel untersagt hat, um die Preise auf dem einheimischen Markt unter Kontrolle zu bekommen. Insofern könnte es zu Knappheit an diesen Ölprodukten vor allem in Europa kommen.