gb Frankfurt – Die Euro-Krise lastet schwer auf Risikowährungen. Der zu diesem Segment zählende australische Dollar hat zur Wochenmitte seine Talfahrt beschleunigt und ist auf den tiefsten Stand seit Ende Dezember gefallen. Neben der stark gestiegenen weltweiten Risikoaversion am Markt belasten zudem einige landesspezifische die auch “Aussie” genannte Devise.Die Währung fiel im Nachmittagshandel unter die charttechnische Unterstützung bei 1,0046 US-Dollar. Am frühen Abend notierte sie 0,8 % schwächer bei 1,0025 Dollar. Binnen fünf Handelstagen verlor der australische Dollar mehr als 3 % gegenüber dem Greenback. Der Euro legte um 0,2 % auf 1,2879 austr. Dollar zu. Nach den jüngsten Verlusten droht der australische Dollar nun unter Parität, d. h. einem Kurs von 1 zu 1 zum US-Dollar, zu fallen. Seit Ende Dezember hielt sich der “Aussie” über dieser Schwelle.Die Analysten der Commerzbank weisen auf die defizitäre Handelsbilanz Australiens im März hin, die Anleger am Dienstag in ihrem Ausmaß überraschte. Zudem könnten Akteure auf eine Zinssenkung der australischen Notenbank spekulieren, nachdem die Regierung einen Haushaltsüberschuss im Fiskaljahr 2012/13 vorsieht. Gefahren gehen laut Commerzbank auch von einem möglicherweise enttäuschenden Arbeitsmarktbericht aus, der in der Nacht auf Donnerstag veröffentlicht wird. Dann dürfte der australische Dollar bis auf 0,99 Dollar fallen, schreiben die Analysten.Der “Aussie” reagiert aufgrund des bedeutenden Rohstoffexports nach China oft auch auf negative Schlagzeilen aus dem Reich der Mitte. Hinweise auf ein “Soft Landing” der chinesischen Wirtschaft hatten die australische Währung aber zuletzt stabilisiert.Der neuseeländische Dollar, der dem “Aussie” oft im Trend folgt, fiel um 0,4 % auf 0,7850 Dollar, den tiefsten Stand seit Anfang Januar.