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Banken greifen bei Nullzinstiteln zu

Bundespapiere auch am Sekundärmarkt gefragt

Banken greifen bei Nullzinstiteln zu

kjo Frankfurt – Bei den zweijährigen Bundesschatzanweisungen, die keine laufende Rendite mehr einbringen, sondern bei denen die Anleger eine Art “Parkgebühr” für ihr Kapital bezahlen, ist gestern einmal mehr gut zugegriffen worden. Die Deutsche Finanzagentur offerierte den Anlegern nun neue Nullzinstitel. Wie auch das Vorgängerpapier wurden die neuen Bundesschatzanweisungen entsprechend dem Sekundärmarktumfeld mit einem Kupon von 0,00 % ausgestattet. Von den bis Dezember 2016 laufenden Titeln hatte die Deutsche Finanzagentur, die das Liquiditäts- und Schuldenmanagement des Bundes regelt, ein Volumen von 5 Mrd. Euro im Angebot, das problemlos am Markt untergebracht werden konnte.Das war am Gebotsvolumen der Banken aus der Bietergruppe Bundesemissionen abzulesen. Die Banken, mit denen der Bund sein Primärmarktgeschäft durchführt, gaben Gebote im Umfang von 6,284 Mrd. Euro ab, wovon 3,98 Mrd. Euro auf Kursgebote und 2,304 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe entfielen. An der Auktion beteiligten sich 33 Banken der aktuell 37 Mitglieder zählenden Bietergruppe. Sie gaben 50 Gebote ab, teilte die Finanzagentur nach der Auktion mit. In die Zuteilung gingen Papiere über 4,154 Mrd. Euro ab einem Kurs von 100,105 %. Der gewogene Durchschnittskurs lag bei 100,108 %. Die Anleger bekamen den Bond somit abermals zu einem negativen Satz, und zwar zu einer Rendite von – 0,05 %. Bei der vorigen Auktion dieser Laufzeit – das war die letzte Aufstockung der im September 2016 fälligen Titel Mitte vergangenen Monats – lag die Rendite noch etwas stärker im negativen Bereich. Sie lag bei 0,06 %. Auch seinerzeit hatte der Bund keine Schwierigkeiten, die Papiere loszuwerden. Es gab keine Unterdeckung. In die Marktpflegequote gingen gestern Titel über 846 Mill. Euro.Auch am Sekundärmarkt blieben die Bundesanleihen weiterhin gut unterstützt. Im Tagesverlauf wurden bis hin zu den vierjährigen Bundestiteln negative Renditen gemessen. Am Markt wird weiterhin davon ausgegangen, dass die Europäische Zentralbank im Kampf gegen Disinflation und Deflation weitere unkonventionelle Maßnahmen ergreifen wird. Die zehnjährige Bundrendite fiel im Verlauf bis auf 0,79 % zurück und lag abends bei 0,81 % nach 0,83 % am Vortag.