Banken rechnen mit Erholung des Dax

ZEW-Prognosetest - Indexerwartungen im Sinkflug - National-Bank behauptet ersten Platz

Banken rechnen mit Erholung des Dax

Die Banken sind überzeugt, dass die aktuelle Schwäche am Aktienmarkt nicht lange anhalten wird. Das geht aus dem ZEW-Prognosetest hervor, den die Börsen-Zeitung in Kooperation mit dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung veröffentlicht.ck Frankfurt – Behalten die Banken recht, wird der Dax in den kommenden Wochen zu einer deutlichen Erholung ansetzen. Das zeigt der aktuelle ZEW-Prognosetest. Danach gehen die teilnehmenden Institute im Durchschnitt davon aus, dass der Dax, der am Donnerstag bei 9 509 schloss, zum Jahresende bei 10 619 Punkten liegen wird. Ihre durchschnittliche Sechsmonatsprognose per Ende März 2016 beläuft sich auf 11 179 Zähler.Allerdings zeigt der ZEW-Prognosetest, den die Börsen-Zeitung in Kooperation mit dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung veröffentlicht, auch, dass sich der Einbruch vom Sommer in deutlich gesunkenen Prognosen für den Dax niederschlägt. Vor drei Monaten hatten die Institute den Dax zum Jahresende mit knapp 12 200 Punkten prognostiziert. Damit ist die Durchschnittserwartung um rund 1 600 Punkte abgesackt. “Zur Jahresmitte haben die Banken den Börsen-Crash in China und die sich weiter verschlechternde Lage in den Schwellenländern nicht vorausgesehen”, sagte Mariela Borell, Senior Researcher beim ZEW, der Börsen-Zeitung.Die Bandbreite der Dreimonatsprognosen für den Ultimo reicht von 9 900 (Sal. Oppenheim) bis 11 200 Punkten (BayernLB). Für das Ende des ersten Quartals 2016 reichen die Prognosen von 10 200 (Sal. Oppenheim) bis 11 700 Zählern (BayernLB). Damit liegen sowohl bei den Drei- als auch bei den Sechsmonatsprognosen sämtliche eingereichten Voraussagen oberhalb des aktuellen Standes des Index. Den paneuropäischen Stoxx Europe 50 erwarten die Banken in drei und sechs Monaten im Durchschnitt bei 3 197 und 3 334 Zählern. Der Index schloss gestern bei 2 966 Punkten. Negative kurze ZinsenÄhnliches gilt für die Bundesanleihen. Sämtliche Prognosen für die zehnjährige Rendite liegen oberhalb der Ausgangsbasis. Sie wird bei einem Stand von 0,59 % zum Zeitpunkt der Prognoseabgabe auf Sicht von drei und sechs Monaten durchschnittlich bei 0,82 % und 0,94 % erwartet. Bei der Dreimonatsprognosen reicht die Bandbreite von 0,65 % (BayernLB und National-Bank) bis 1 % (Allianz, Deutsche Bank und Weberbank), bei der Sechsmonatsprognose von 0,70 % (BayernLB, National-Bank und Weberbank) bis 1,15 % (Unicredit). Die kurzlaufenden Zinssätze werden im Durchschnitt sowohl auf Sicht von drei und sechs Monaten negativ erwartet. Die Spannen für den Drei-Monats-Euribor lauten jeweils auf – 0,10 % bis 0,00 % mit – 0,04 %.Beim Euro rechnen die Institute in den kommenden Monaten – legt man die Prognosedurchschnitte zugrunde – mit nur geringfügigen Veränderungen. Die Durchschnittsprognosen der derzeit bei 1,1195 notierenden Währung liegen bei 1,10 und 1,09 Dollar. Auf Sicht von drei Monaten reichen die Voraussagen von 1 (Deutsche Bank) bis 1,20 Dollar (Helaba), auf Sicht von sechs Monaten von 0,98 (Deutsche Bank) bis ebenfalls 1,20 Dollar (Helaba). Ähnlich wie beim Aktienmarkt haben die Banken den starken Verfall der Ölpreise nicht vorausgesehen. Dementsprechend sind nun ihre Prognosen für den Energieträger stark gesunken. Die Durchschnittsprognose für die Nordseesorte Brent für das Jahresende liegt jetzt bei nur noch 50,74 nach 66,61 Dollar vor drei Monaten. Per Ende März 2016 wird der Ölpreis im Durchschnitt bei 53,76 Dollar erwartet (aktuell: 48,25 Dollar). Die Spannen der Drei- und Sechsmonatsprognosen lauten auf 45 (DZ Bank, Postbank und Weberbank) bis 60 Dollar (BHF-Bank) und 45 (DZ Bank und Weberbank) bis 70 Dollar (Unicredit).Im Ranking der besten Punktprognostiker, für das Prognosen seit Dezember 2012 berücksichtigt werden, hat sich auf den ersten beiden Plätzen nichts verändert. Spitzenreiter bleibt die National-Bank, gefolgt von der Hamburger Sparkasse. Die DekaBank avancierte vom fünften auf den dritten Rang. Dadurch sanken die BayernLB und die Santander Bank um einen Platz auf die Ränge 4 und 5.