BOND PRIMÄRMARKT

Banken sammeln Milliarden ein

Stärkere Aktivitäten am Primärmarkt

Banken sammeln Milliarden ein

Von Kai Johannsen, FrankfurtDer August neigt sich dem Ende, und damit dürfte langsam auch die sommerliche Ruhe im Emissionsgeschäft des europäischen Marktes ein Ende finden. Dieser Eindruck bezüglich der Emissionstätigkeit drängt sich zumindest angesichts der Aktivitäten der gerade abgelaufenen Woche auf. Nach ruhigen Phasen in der ersten Augusthälfte belebte sich das Geschäft zusehends. Insbesondere die Banken ließen sich bei den Investoren mit neuem Anleihematerial blicken.Die ING bot den Anlegern einen Covered Bond an, der mit einer achtjährigen Laufzeit ausgestattet war. Für das mit niederländischen Hypotheken gedeckte Papier loteten die Leads – zusammen mit der ING führten BNP Paribas, Deutsche Bank und Unicredit den Deal durch – das Interesse mit einem ersten Spread in der Gegend von 45 Basispunkten (BP) aus. Offiziell in die Vermarktung ging das Papier dann mit einem etwas engeren Spread, und zwar zu 43 bis 45 BP. Das Interesse war hoch, denn die Investoren legten Zeichnungswünsche im Umfang von rund 3,5 Mrd. Euro in das Orderbuch. Genug also für die ING, um das Bondvolumen mit 2 Mrd. Euro festzuzurren. Angesichts dieser Nachfrage war es denn auch wenig verwunderlich, dass den Investoren zum Schluss nur noch ein Spread von 43 BP blieb. Der Titel ist die zweite Covered-Bond-Benchmark der Niederländer in diesem Jahr. Im Januar kam die ING mit einem zehnjährigen Titel über 1,75 Mrd. Euro zum Spread von 110 BP. Er wurde in der abgelaufenen Woche zum Zeitpunkt des zweiten Deals mit einem Spread von um die 47 BP gehandelt. Ein älterer, im Januar 2020 fälliger Bond der ING wurde zur gleichen Zeit mit Spreads von um die 43 BP quotiert.Ein ähnlich erfolgreiches Bild bot sich bei Sparebanken 1 Boligkreditt. Auch hier gab es angesichts des sich erst wieder belebenden Geschäfts eine recht ordentliche Nachfrage. Die Norweger entschieden sich für ihren ebenfalls mit wohnungswirtschaftlichen Hypotheken gedeckten Titel für eine Laufzeit von 5,5 Jahren. Die ersten Spread-Überlegungen gingen in den “Bereich von 20 BP”, offiziell in die Vermarktung wurde der Titel dann aber mit einer Spread-Vorgabe von 17 bis 19 BP gegeben. Hier blieb den Investoren schlussendlich noch ein Spread von 17 BP. 80 Investoren sollen ein Orderbuch von 1,9 Mrd. Euro zusammengebracht haben. Der Bond wurde 1 Mrd. Euro schwer. BNP Paribas, DZ Bank, HSBC und Unicredit waren für die Transaktion mandatiert worden.Aber auch bei unbesicherten Bankanleihen konnten die Investoren zugreifen, so zum Beispiel bei Banco Santander. Santander ging allerdings nur an das kurze Marktende und stattete den Bond mit einer Laufzeit von zwei Jahren aus. Die ersten Spread-Überlegungen gingen in den “Bereich von 395 BP”. Dann wurde mit einer Spread-Vorgabe von “im Bereich von 390 BP” vermarktet. Der Titel ging schließlich zum Spread von 390 BP an die Investoren. Der Bond wurde 2 Mrd. Euro schwer. Crédit Agricole CIB, Deutsche Bank und Natixis waren zusammen mit Santander die Leads. Société Générale brachte selbst einen unbesicherten Titel am Markt unter. Das 5,5 Jahre laufende Papier ging zum Spread von 125 BP an die Anleger. In diesem Spread-Bereich wurde es auch vermarktet. Der Bond wurde 1 Mrd. Euro schwer.