Bankentitel erholen sich wieder
ku Frankfurt – Die positive Stimmung wegen der Zinssenkung der Bank of England hat am Aktienmarkt nur kurz angehalten. Der Dax rückte nach Bekanntgabe der Entscheidung in London bis auf 10 280 Punkte vor. Etwas schwächer als erwartet ausgefallene Daten vom amerikanischen Arbeitsmarkt haben ihm dann jedoch zugesetzt. Aus dem Handel ging er mit einem leichten Plus von 0,6 % auf 10 228 Punkte. Der Euro Stoxx 50 verzeichnete ein Plus von 0,6 % auf 2 928 Zähler.Die Bank of England hat wie erwartet den Leitzins von zuvor 0,5 % auf ein Rekordtief von 0,25 % reduziert und das Anleihekaufprogramm um weitere 60 Mrd. Pfund aufgestockt. Zudem stellte Notenbankgouverneur Mark Carney weitere geldpolitische Maßnahmen in Aussicht.In den USA ist indes die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung mit 269 000 etwas höher ausgefallen als erwartet. Im Dax stachen am Donnerstag Siemens mit einem kräftigen Plus von 4,5 % auf 101,15 Euro heraus. Mit Blick auf einen deutlich gestiegenen Auftragseingang hat der Konzern seine Ergebnisprognose für das laufende Jahr angehoben. Erwartet wird nun ein Ergebnis je Aktie von 6,70 Euro, bisher waren es 6,40 Euro. Im dritten Quartal ist der Auftragseingang um 6 % auf 21,1 Mrd. Euro gestiegen. Der Umsatz legte um 5 % auf 19,8 Mrd. Euro zu. Allerdings verharrte der Nettogewinn mit knapp 1,4 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau.Fest zeigten sich europaweit die Bankentitel. Händler sprachen von einer anhaltenden technischen Reaktion, nachdem die Werte bereits am Vortag sehr fest waren. So haben sich Deutsche Bank, die auf ein Allzeittief von 11,20 Euro gefallen waren, um 1,7 % auf 11,40 Euro erholt. Commerzbank, die zuletzt ebenfalls ein Rekordtief erreicht hatten, legten um 1,1 % auf 5,26 Euro zu. Trotz der Zinssenkung verzeichneten sogar einige britische Banken leichte Kursgewinne. So verteuerten sich Barclays um 0,4 % auf 1,19 Pfund.Nach der Vorlage endgültiger Quartalszahlen sanken Adidas um 2 % auf 145 Euro. Zwar stellte der scheidende Adidas-Chef Herbert Hainer für das laufende Jahr neue Rekorde in Aussicht. Viele Anleger entschieden sich dennoch dafür, angesichts des kräftigen Kursanstiegs der vergangenen Monate Gewinne mitzunehmen.Unter die Räder kamen Beiersdorf mit einem Kursverlust von 4,2 % auf 81,44 Euro. Am Markt kam nicht gut an, dass der Umsatz in den ersten sechs Monaten um 1,3 % auf 3,4 Mrd. Euro gefallen ist. Schwach sei insbesondere das Geschäft der Sparte Tesa gewesen.Trotz einer Anhebung der Prognose für das laufende Jahr rutschten Merck zunächst ins Minus. Später schlossen sie mit 98,30 Euro in etwa auf Vortagesniveau. Die Umsatzschätzung für das laufende Jahr wurde um 100 Mill. Euro auf 14,9 bis 15,1 Mrd. Euro angehoben. Dies vermochte keine Fantasie am Markt auszulösen, weil ein entsprechender Schritt erwartet worden war.Der Baumaschinenhersteller Wacker Neuson stürzte um 8,8 % auf 13,71 Euro ab. Das Unternehmen hat die Prognose reduziert.