Bankhaus Metzler für Autoaktien optimistisch

VW und Leoni wird das größte Potenzial bescheinigt

Bankhaus Metzler für Autoaktien optimistisch

kjo Frankfurt – Das Bankhaus Metzler sieht die Automobilaktien im zweiten Vierteljahr auf der Überholspur. Im ersten Quartal 2016 hätten sich der Umsatz und der Gewinn der deutschen Automobilindustrie noch recht schwach entwickelt, so Metzler-Branchenanalyst Jürgen Pieper.Immerhin sei es einigen Unternehmen gelungen, die Markterwartungen zu übertreffen: darunter die Large Caps Daimler und Continental sowie die Mid Caps Norma Group und Leoni. Dass die Markterwartungen sehr gedämpft waren, habe auf der Hand gelegen: Die Wirtschaft in China stand auf wackligen Beinen, die großen Schwellenländer Brasilien und Russland kämpften mit etlichen Problemen, und das Vertrauen in die Wirtschaft Europas war noch sehr begrenzt.”In den vergangenen Wochen haben sich die Perspektiven aber aufgehellt”, so Pieper. Der Aufwärtstrend in China scheine solide zu sein; Analysten erwarten ein deutliches Anziehen der Nachfrage gegenüber dem Vorjahr zwischen 5 und 10 %. Die Neuwagenverkäufe hätten schon im ersten Quartal um 8 % gegenüber 2015 zugelegt. Darüber hinaus punkte die deutsche Autobranche zunehmend mit neuen Technologien – insbesondere mit Assistenzsystemen.Rezessionsängste und “Dieselgate” hätten die Aktien der deutschen Automobilbranche in den Keller geschickt. Der Abschlag des Sektors zum Gesamtmarkt in Deutschland liegt nach Metzler-Berechnungen zurzeit bei 44 %. In den vorigen fünf Jahren habe er dagegen nur 33 % betragen. Daraus und aus den aufgehellten Wirtschaftsperspektiven leitet Pieper für das zweite Vierteljahr ein Steigerungspotenzial für die Kurse deutscher Autobauer und -zulieferer von mindestens 10 % ab. Das höchste Potenzial sieht er für VW und Leoni. Die Aktie von VW habe immens unter dem Dieselskandal gelitten, Leoni seit über einem Jahr unter einer schwachen Gewinnentwicklung. Das habe viele Investoren abgeschreckt – entsprechend günstig sei die aktuelle Bewertung. Beide Firmen arbeiteten intensiv daran, ihre Probleme zu beheben, und dürften sie innerhalb von ein bis zwei Jahren größtenteils bewältigt haben.