sts Frankfurt – Die ultralockere Geldpolitik und strengere Regulierung hat deutliche Auswirkungen auf den Sekundärmarkt für europäische Unternehmensanleihen guter Bonität. Das ist das Ergebnis einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Kapitalmarktverbandes ICMA. Die EZB hat jüngst mit dem Kauf von Unternehmensanleihen begonnen.”Die Bereitstellung und Beschaffung von Liquidität ist herausfordernder geworden”, fasst die ICMA zusammen. “Es ist zunehmend schwierig, große Beträge zu handeln, Aufträge schnell auszuführen oder verlässlich Preise zu stellen.” Der Verband hat nach eigenen Angaben zahlreiche Interviews mit Marktakteuren geführt, darunter Anleger, Emittenten, Banken, Broker, Intermediäre und Infrastrukturanbieter. Dabei habe sich gezeigt, so die ICMA in einer Mitteilung, dass europäische Emittenten zunehmend besorgt sind über den Zustand des Sekundärmarktes für Unternehmensanleihen guter Bonität (Investment Grade). Dies habe inzwischen Auswirkungen auf die Finanzierungssituation der Unternehmen. “Die Entkopplung von Primärmarktstabilität und Sekundärmarktliquidität beeinflusst direkt ihre Fähigkeit zur Aufnahme von Kapital, das notwendig ist, um ihre Investitionen zu finanzieren.”Die Marktakteure stellen sich der ICMA zufolge durch die Veränderung ihrer Geschäftsmodelle auf das sich verändernde Umfeld ein. Während die Sell Side ihre Modelle rund um die Bilanzeffizienz umwandele, ergreife die Buy Side verstärkt Initiativen zur Lokalisierung und Schaffung von Liquidität. “Technologie spielt eine zunehmend wichtige Rolle in dem Markt”, so die ICMA.