Big-Lots-Aktie spürt Insiderskandal erst spät
scd New York – Ein Insiderskandal bedeutet für eine Aktie meist nichts Gutes. Die Titel des Discount-Warenhauses Big Lots hatten diese Woche rund 6 % zugelegt, obwohl die Börsenaufsicht SEC eine Untersuchung gegen CEO Steven Fisherman wegen Verdacht auf Insiderhandel eingeleitet hat. Erst am Freitag stürzten die Titel mehr als 5 % ab. Fisherman soll am 20. März für 10 Mill. Dollar Aktien zu je 45 Dollar verkauft haben. Am 23. April warnte Big Lots dann, der Umsatz werde im ersten Quartal per Ende April nicht wie erwartet steigen, sondern leicht schrumpfen. Die Aktie brach daraufhin um fast ein Viertel auf 34,71 Dollar ein.Dass die Big-Lots-Titel von diesen Neuigkeiten nicht gleich in die Knie gezwungen wurden, lag wohl einerseits daran, dass Fisherman seinen – angeblich geplanten – Ruhestand angekündigt hat. Andererseits hat Big Lots die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr von 2,95 Dollar je Aktie auf 3,05 Dollar je Aktie angehoben. Analysten hatten im Schnitt mit nur 2,80 Dollar je Titel gerechnet.Investoren sollten indes gewarnt sein. Big Lots hat wegen Zielverfehlungen mehrere Kursabstürze hingelegt. Neben dem Einbruch im April mussten die Anleger auch im August nach Vorlage der Halbjahreszahlen mehr als 20 % Minus verkraften. Ins Jahr gegangen war der Einzelhändler mit einem Gewinnziel von 3,40 bis 3,50 Dollar je Aktie. Trotz der regelmäßigen Korrekturen und des Insiderskandals sehen Unternehmensbeobachter die Chancen der Aktie, die seit den Verkäufen des CEO mehr als ein Drittel an Wert eingebüßt hat, überwiegend positiv. Vier Kauf- steht eine Verkaufsempfehlung gegenüber.