Zweitlistings

Bilibili floppt beim Zweitlisting in Hongkong

Mit der Videoplattform Bilibili hat ein weiteres chinesisches Technologieunternehmen einen verhunzten Handelsstart für ein Zweitlisting an der Hongkonger Börse hingelegt.

Bilibili floppt beim Zweitlisting in Hongkong

nh Schanghai

Mit der Videoplattform Bilibili hat ein weiteres chinesisches Technologieunternehmen einen verhunzten Handelsstart für ein Zweitlisting an der Hongkonger Börse hingelegt. Am Montag rutschte der Titel bei der Erstnotiz gleich um 6% ab und fiel in der Spitze um bis zu 7% unter den Emissionspreis zurück. Letztlich bekam die bereits an der New Yorker Nasdaq notierende Bilibili dann doch noch etwas Rückenwind und ging mit 800 HK-Dollar und einem Verlust von 1% aus dem ersten Handelstag.

Für die Anleger in Hongkong bedeutet dies bereits die zweite große Enttäuschung mit chinesischen Techsektorlistings in kurzer Folge. Vergangene Woche erst hatte der Suchmaschinenbetreiber und Internetdienstriese Baidu bei seinem Zweitlisting-Debüt in Hongkong einen Fehlstart hingelegt und war am ersten Handelstag nicht über den Emissionspreis hinausgekommen. Mittlerweile hat die Baidu-Aktie nach nur einer Woche im Hongkonger Handel fast 15% eingebüßt.

Baidu wie auch Bilibili leiden unter einem widrigen Sentiment bezüglich chinesische Techwerte, denen insbesondere auch an den New Yorker Börsen wachsendes Misstrauen entgegenschlägt. Ende vergangener Woche kam es zu einer gewaltigen Abverkaufswelle, nachdem US-Regulatoren ihre Absicht bekräftigt haben, chinesische Unternehmen mit einem Delisting von der Wall Street zu konfrontieren, falls diese bei Audit-Prüfungen nach US-Maßstab nicht standhalten sollten.

Der Einbruch der Nasdaq-Notierung hat die Startbedingungen in Hongkong für Bilibili deutlich erschwert. Letztlich sind aber gerade Delisting-Gefahren in den USA eine wichtige Motivation für chinesische Techsektorfirmen, sich eine flankierende Börsenbewertung im chinesischen Raum durch ein Zweitlisting in Hongkong zuzulegen.