Biodiversität als Sprengstoff
Klappern gehört mit zum Geschäft. Diese Weisheit kennen alle PR-Schaffenden. Dass man dann Produkte und Themen auch mal sehr pointiert an den Mann und die Frau bringen will – geschenkt. Doch eine Mail mit dem Betreff “Sommerflaute? Wenig Überraschungen – aber viel Sprengstoff!” kann dieser Tage schnell nach hinten losgehen. Bei Sprengstoff denkt der Leser aktuell eher an Ammoniumnitrat und die verheerende Explosion in Beirut – aber wohl kaum an Biodiversität bzw. Biodiversitätsrisiken in den Portfolios. Das sieht der 549 Mrd. Euro schwere Assetmanager Federated Hermes, immerhin einer der Vorreiter bei Nachhaltigkeitsanlagen, offensichtlich anders. Mag ja sein, dass alle Fondsmanager nur noch über Klimawandel reden und Biodiversität im ESG-Kontext wichtig ist – aber warum ist in dem Zusammenhang der “laue Sommer so trügerisch”? Wer es mit dem Klappern übertreibt, tut der Sache oft keinen Gefallen. Und so kommt einem das vielleicht berechtigte Anliegen, bei ESG bitte auch auf Biodiversität zu achten, so vor, als würde eine neue – sorry – Sau durchs Dorf getrieben. wbr