Die Notierung für die wichtigste Kryptowährung Bitcoin hat sich seit Mitte Dezember halbiert. Grund für den Kursrutsch ist das erwartete strengere Vorgehen von Regulierern. Nun erreicht diese Welle auch die USA.sts Frankfurt – Im Spätherbst vergangenen Jahres stieg die Nachfrage nach Krypto-Assets wie Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Ripple sprunghaft an, viele wollten auf den Zug steigender Kursgewinne aufspringen. Die Rally nährte die Rally, weil die wachsende Nachfrage auf ein mehr oder minder unelastisches Angebot stieß. Denn das “Schürfen” von Bitcoin ist stromintensiv und damit teuer, außerdem ist die maximale schürfbare Menge begrenzt. Am 17. Dezember 2017 erreichte Bitcoin einen Rekordstand von 19 511 Dollar. Wer in der “heißen” Phase im Dezember in den Markt eingestiegen ist, der dürfte eine Menge Geld verloren haben. Gestern fiel die Bitcoin-Notierung bis auf 9 222 Dollar und damit auf das Niveau vom 30. November 2017 zurück. Mitunter dürfte der Verlust für Anleger noch größer gewesen sein, wenn sie auf wenig liquiden Plattformen mit breiten Geld-Brief-Spannen handeln.Ethereum verbilligte sich laut dem Branchendienst Coinmarketcap.com um 16 % auf 904 Dollar. Der Ripple-Index, der den Preis der gleichnamigen Cyberdevise widerspiegelt, brach sogar um 27 % ein. Der Markt für Digitalwährungen hat nach Bloomberg-Berechnungen seit 13. Januar rund 300 Mrd. Dollar (245 Mrd. Euro) an Kapitalisierung verloren. Zum Vergleich: Die Marktkapitalisierung der drei im Dax notierten Autokonzerne BMW, Daimler und Volkswagen (Vorzüge) beträgt aktuell rund 230 Mrd. Euro.Als Auslöser für den jüngsten Kursrutsch gelten Befürchtungen, dass Aufseher und Regulierer in dem Segment der Kryptowährungen die Zügel anziehen. China will sein Vorgehen verschärfen, in der Bitcoin-Hochburg Südkorea wird ein Verbot des Börsenhandels von Kryptowährungen diskutiert, und der Chef der europäischen Wertpapieraufsicht ESMA, Steven Maijoor, warnte Anleger vor einem Totalverlust bei Krypto-Assets und kündigte eine genaue Beobachtung des Segments an. Nun erreicht diese Welle auch die USA. Die Aufseher in North Carolina und Texas haben den Betreibern von Bitconnect unerlaubte Wertpapiergeschäfte vorgeworfen, woraufhin dieses Krypto-Asset um 90 % einbrach.Nach Einschätzung von Shuhei Fujise, Chef-Analyst des auf virtuelle Währungen spezialisierten Research-Hauses Alt Design, stehen den digitalen “Münzen” schwere Wochen bevor. Bei dem G 20-Gipfel im März könnten strengere Regeln für den Handel mit Kryptowährungen Thema sein, sagte er.Der Terminmarkt signalisiert für Bitcoin eine leichte Erholung. Der an der CBOE gehandelte Dreimontskontrakt notierte gestern bei 10 020 Dollar. Der Terminkontrakt wurde erstmals am 11. Dezember und damit kurz vor dem Bitcoin-Allzeithoch gehandelt. Der Kontrakt ermöglicht Positionierungen auf fallende Kurse.