Bitcoin setzt Hausse ungebremst fort
Die Kryptowährung Bitcoin hat ihren Höhenflug nach dem Start des nächsten Terminkontraktes fortgesetzt. Der erste Bitcoin-Future der CME ist ein Meilenstein auf dem Weg in Richtung Mainstream, während die neuen Möglichkeiten für Short-Positionen noch kaum genutzt werden.sp New York – Die Hausse der Digitalwährung Bitcoin hat sich auch nach dem Handelsstart eines Terminkontrakts auf die Kryptodevise an der Chicago Mercantile Exchange (CME) fortgesetzt. Im frühen Handel legte der Wert von Bitcoin in New York zum Wochenauftakt knapp 7 % gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag zu und näherte sich dem am Wochenende erreichten Allzeithoch bei 19 511 Dollar.An einigen Handelsplätzen hatte Bitcoin am Sonntag zum ersten Mal die Schwelle von 20 000 Dollar durchbrochen, kurz bevor die CME als zweite regulierte Börse den Handel mit Bitcoin-Futures eröffnete. Vor einer Woche war der Konkurrent Chicago Board Options Exchange (CBOE) mit dem ersten Terminkontrakt auf die Digitalwährung vorgeprescht (vgl. BZ vom 12. Dezember). Erst vor einem Monat hatte Bitcoin die Schwelle von 10 000 Dollar durchbrochen. Im laufenden Jahr hat sich der Wert der Cyberdevise fast verzwanzigfacht.Der Handel mit Bitcoin-Futures an der CME lief reibungslos und vergleichsweise ruhig an. Hatte die CBOE vor einer Woche noch zwei Mal den Handel unterbrochen, weil der im Januar auslaufende Terminkontrakt auf die Digitalwährung die zuvor festgelegten Grenzen von plus 10 % sowie plus 20 % durchbrochen hatte und am ersten Tag 26 % zulegte, musste die CME trotz der strenger definierten “Circuit Breaker” bei 7 und 13 % nicht einschreiten. Der am häufigsten gehandelte Kontrakt wurde innerhalb der ersten Stunde 221 Mal eingegangen, während die CBOE mit ihrem Verkaufsschlager beim Debüt 570 Abschlüsse in einer Stunde schaffte. Der CME-Future ist indessen an den Referenzkurs von fünf Bitcoin-Einheiten gebunden und damit fünf Mal so schwer wie ein Terminkontrakt der CBOE.Am Montagmittag europäischer Zeit wurde der CME-Future 2 % oberhalb des Bitcoin-Kurses gehandelt, während der CBOE-Kontrakt am ersten Tag einen Spread von 13 % aufwies. Die effizientere Preisfindung spiegelt nach Einschätzung von Marktbeobachtern das größere Vertrauen in den Referenzpreis für Bitcoin-Futures wider, den die CME auf Basis der Daten von vier Handelsplätzen erhebt, während sich die CBOE allein auf Daten der Bitcoin-Börse Gemini verlässt. Mutlos gegen MomentumDer Start des weltgrößten Börsenbetreibers CME in den Handel mit Bitcoin-Futures ist ein weiterer Schritt der Kryptowährung in Richtung Mainstream. Das verschafft der Digitaldevise Auftrieb, während Investoren trotz der neuen Möglichkeiten für den Aufbau von Short-Positionen mit Hilfe von Terminkontrakten offenbar noch keine Wetten gegen Bitcoin wagen. “Futures haben Bitcoin auf jeden Fall für die Möglichkeit von Short-Positionen geöffnet”, sagt John Butler von Goldmoney Inc. aus Toronto. “Aber gegen etwas Short zu gehen, das so ein Momentum hat, wäre mutig.”