BlackRock rät von kleineren Aktien ab

Vermögensverwalter empfiehlt Qualitätstitel - Erstmals nachhaltige Faktor-ETF aufgelegt

BlackRock rät von kleineren Aktien ab

wrü Frankfurt – In seiner aktuellen Einschätzung von April hat Black-Rock die zuvor leichte Übergewichtung von Qualitätsaktien noch erhöht. Hingegen hat der Vermögensverwalter den Faktor Size, sprich Aktien kleinerer Unternehmen, von einem moderaten auf ein deutliches Untergewicht weiter heruntergefahren.Hintergrund ist, dass immer mehr institutionelle und zunehmend auch private Investoren kostengünstig über Stil-Faktoren, die als ETF verfügbar sind, in Aktien investieren. Abgebildet werden die fünf Faktoren Size (Größe), Quality (Qualität), Value, Minimum Volatility und Momentum. BlackRock hat nun ein Modellportfolio entwickelt, das monatlich die jeweils aussichtsreichsten Faktoren anhand der drei Kriterien Konjunkturumfeld, Bewertung und relative Stärke ermittelt. Nach Berechnungen des Vermögensverwalters hat dieses Faktor-Rotationsmodell langfristig signifikant besser abgeschnitten als der Weltaktienindex MSCI World. Relative Stärke im Fokus”Bei Quality-Aktien, sprich bei Papieren qualitativ hochwertiger Unternehmen mit besonders gesunden Bilanzen, haben wir unser leichtes Übergewicht zuletzt noch etwas erhöht”, erklärt Hamed Mustafa, Leiter Institutional Sales Deutschland im Bereich ETF und Index Investing bei BlackRock. “Grund dafür ist vor allem, dass die relative Stärke gegenüber anderen Stil-Faktoren zugenommen hat.” Zugleich spreche das Konjunkturumfeld mit abnehmendem Wachstum weiterhin für diesen eher defensiven Faktor.Den Faktor Size hat der Vermögensverwalter auf ein deutliches Untergewicht herabgestuft. “Denn die relative Stärke hat signifikant nachgelassen”, erklärt Mustafa. “Zudem entwickelt sich dieser Faktor besonders gut bei anziehendem Wirtschaftswachstum, insofern spricht das aktuelle Umfeld nicht für ihn.” Im Vergleich dazu falle die recht günstige Bewertung weniger ins Gewicht.Momentum-Aktien, also Werte im Aufwärtstrend, hat BlackRock von einem leichten Übergewicht auf Neutral zurückgestuft. “Denn die relative Stärke hat abgenommen”, sagt Mustafa. “Und die Bewertung ist nach wie vor recht ambitioniert, auch wenn sie leicht zurückgegangen ist.”Bei Value-Aktien hält der Vermögensverwalter an einer neutralen Gewichtung fest, auch wenn er diese zuletzt etwas erhöht hat. Hier sei zwar die Bewertung attraktiver geworden, doch habe die relative Stärke noch etwas nachgelassen. “Zudem ist das Konjunkturumfeld nicht sonderlich förderlich, denn Value-Werte entwickeln sich erfahrungsgemäß besonders gut bei anziehendem Wachstum”, erläutert Mustafa. Die Positionierung BlackRocks in Minimum-Volatility-Aktien mit geringer Schwankungsbreite bleibt neutral. Hier würden sowohl die Bewertung als auch die relative Stärke nicht besonders hervorstechen.Nun hat BlackRock erstmals Faktor-ETF aufgelegt, die diesen Ansatz mit ESG kombinieren. Dabei handelt es sich um drei Produkte auf den Faktor Minimum Volatility (für die Regionen Welt, Europa und USA). “Die Auflage dieser Fonds ist ein weiterer Meilenstein zur Umsetzung von BlackRocks Selbstverpflichtung, Nachhaltigkeit zum neuen Investmentstandard zu machen”, so der Vermögensverwalter. Nun umfasse das Angebot der BlackRock-Tochter iShares an nachhaltigen ETF und Indexfonds mehr als 100 Produkte. Deutliches WachstumDer Vermögensverwalter erwartet, dass das in nachhaltigen Indexfonds und ETF verwaltete Vermögen innerhalb des nächsten Jahrzehnts um 1 Bill. Dollar auf 1,2 Bill. Dollar wächst. Denn Investoren würden die positiven Auswirkungen von ESG (Environment, Social, Governance) für Risk und Return erkennen. Zudem führten bessere Informationen über ESG zu besseren Indizes. Darüber hinaus sei der Zugang zu ESG über ETF kostengünstig. Nachhaltigkeit sei die Wahl für alle Portfolios. Auch bei ETF würden nachhaltige Investments zum Mainstream.