Börse hebt Kappungsgrenze der Dax-Indizes an
Börse hebt Dax-Kappungsgrenze an
Künftig 15 statt 10 Prozent – Leitindex schließt unter 16.000 Punkten
hek/tom Frankfurt
Die Deutsche Börse erhöht die Kappungsgrenze der Dax-Indizes von derzeit 10 auf 15%. Das teilt der Börsenbetreiber mit. Die neue Grenze für das maximale Gewicht einer Aktie gilt erstmals für die Indexüberprüfung im März 2024. Zuvor hatten sich Marktteilnehmer in einer Befragung, anders als bei der Konsultation im Frühjahr 2022, mehrheitlich für eine Anhebung ausgesprochen. Mit der Reform reagiert die Börse auf den Rückzug von Linde. Die Aktie des Industriegaseherstellers hatte regelmäßig die Gewichtungsgrenze überschritten. Aufgrund der Kappung mussten Fonds, die den Dax nachbilden, Linde-Aktien verkaufen.
Der 10%-Cap im Dax hat nach Angaben der Börse über zehn Jahre zu 38 Kappungen bei vier Konzernen (Bayer, Siemens, Linde und SAP) geführt. Kein Unternehmen habe in dem Zeitraum die neue Grenze von 15% erreicht. Als einziger Dax-Wert überschreitet derzeit SAP mit 10,67% die 10%-Marke. Die Anhebung der Kappungsgrenze würde der Aktie also mehr Spielraum geben. Das dürfte am Markt für zusätzliche Nachfrage nach den Papieren des Softwareentwicklers sorgen. Am Donnerstag legte die Aktie zunächst aber nur 1% auf 142,50 Euro zu.
Der deutsche Leitindex konnte am Donnerstag kurzzeitig die Marke von 16.000 Punkten überspringen, schloss dann aber darunter mit einem Aufschlag von 0,2% bei 15.995 Zählern. Der MDax notierte dagegen 0,1% schwächer bei 26.101 Punkten.
Am Rohstoffmarkt machte das verschobene Treffen der Opec plus dem Ölpreis weiter zu schaffen. Die Nordsee-Sorte Brent und das US-Öl WTI verbilligten sich jeweils um bis zu 1,7% auf 80,55 beziehungsweise 75,81 Dollar je Barrel (159 Liter).
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